Schwermetalle und weitere Metalle in Wohnräumen, Schulen, Kitas, am Arbeitsplatz

 

Schwermetalle und weitere Metalle - unterschätztes Raumgift

Themen:

Schwermetalle- unterschätztes Raumgift

Schwermetalle, Aluminium in Schulen, Kitas

Gesundheitliche Risiken

Beispiel Blei

Verzinkte Produkte

Zink

Nickel

Schwermetalle in Teppichböden

Schwermetalle in Gebrauchsgegenständen

Grenzwerte- Richtwerte

 

In sehr vielen Fällen (vor allem auch bei Schulen, Kitas) beschränkt sich die Raumluftuntersuchung auf VOCS, Formaldehyd - nur selten wird auch "freiwillig" auf Weichmacher, Flammschutzmittel, Radon.... untersucht.

Völlig vernachlässigt werden aber sehr oft Untersuchungen auf Schwermetalle.

Zitat:

"Schwermetalle und ihre Verbindungen können über verschiedene Wege in den Staub der Innenraumluft gelangen. Zum einen wird die Raumluft durch Stäube belastet, die z.B. bei Schleif- und Sägearbeiten oder durch unvermeidbaren Abrieb von Gebrauchsgegenständen wie Teppichböden freigesetzt werden.

Auch Asche- und Schlackeschüttungen in Zwischendecken von Altbauwohnungen sind eine mögliche Quelle. Zum anderen muss hier das Ausgasen einiger Spezies genannt werden, die in Anstrichen oder Holzschutzmitteln verwendet werden. Dabei handelt es sich v.a. um organische Verbindungen von Quecksilber, Arsen, Blei und Zinn.

Diese werden teilweise an Staubpartikeln adsorbiert und führen so zu einer latenten Gesundheitsgefährdung.

Schwermetalle rufen verschiedenste Krankheitssymptome hervor. Deshalb ist es geradezu unmöglich, aufgrund von Krankheitssymptomen auf die Belastung durrch ein bestimmtes Element zu schließen.

Es ist vielmehr sinnvoll, mittels einer Hausstaubuntersuchung (!) die konkrete Belastungssituation durch die Innenraumsituation zu ermitteln.

Bei Raumluftmessungen ist eine Nutzungssimulation (Aufwirbelung wie beispielsweise bei Asbest vorgeschrieben) unerläßlich, da auch im vollbesetzten Klassenzimmer beispielsweise eine wesentlich höhere Belastung zu erwarten ist als im "ruhenden" Raum. Quelle

Siehe dazu auch  Hausstaubuntersuchung oder Raumluftmessung

Mögliche Schermetallquellen in Innenräumen  (Alab)

 

 

 

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Schwermetalle, Aluminium in Schulen- Kitas

Verhalten mancher Schulbehörden bei Schwermetallbelastungen:

Werden bei Hausstaubuntersuchungen aber doch welche nachgewiesen, begnügen sich vor allem Schulbehörden gerne mit "Reinigungsmaßnahmen" ohne eine sofortige Sperrung der belasteten Räume zu veranlassen, selbst wenn bereits gesundheitliche Beschwerden von Lehrern oder Schülern bekannt sind.

In einem uns bekannten Fall wurden zur "Beruhigung" besorgter Eltern/Lehrer nach festgestellten erheblichen Schwermetallbelastungen bei den dafür üblichen Hausstaubuntersuchungen (durch 2 Institut bestätigt) vom Landesamt für Umwelt Rheinland Pfalz "Raumluftmessungen" (Untersuchung der atembaren Staubfraktion)  durchgeführt, die verständlicherweise keine "Schwermetalle" mehr zu Tage brachten - bekanntlich finden sich die Schwermetalle vor allem im Hausstaub, der in einem "ruhenden Raum" naürlich nicht in der üblichen Raumhöhe "schwebt".

Resultat Juli 2018:  "Dies bedeutet, dass in allen gemessenen Räumen keine relevanten Schwermetallkjonzentrationen festgestellt wurden".

Zuvor erhobene Werte im Hausstaub (Juni 2018) in einem der untersuchten Räume:

      Orientierungswert AGÖF

·         Aluminium                  bis zu 16.000 mg/kg                                        keine OW vorhanden

·         Antimon                      bis zu     30 mg/kg                                               3 mg/kg

·         Cobalt                         bis zu      9 mg/kg                                                 5 mg/kg

·         Kupfer                         bis zu   26.000 mg/kg                                        500 mg/kg

·         Nickel                          bis zu   19.000 mg/kg                                          30 mg/kg

·         Zink                             bis zu  370.000mg/kg                                      1500 mg/kg

·         Zinn                            bis zu        540 mg/kg                                          50 mg/kg     

 

In einem weiteren Raum wurde gemessen:

Aluminium                  bis zu 140.000 mg/kg                                      

Auch die VOCs wurden nur in "Anlehnung" an die VDI Norm gemessen, es liegt dazu kein Lüftungsprotokoll vor, auf Weichmacher, Flammschutzmittel, PAKs wurde bis heute (Sept.2018) trotz gemeldeter gesundheitlicher Beschwerden noch nicht untersucht.

Mehr Infos zu Aluminium

 

 

Gesundheitliche Risiken

Zitate:

Bei Arsen werden Nervenleiden, Schwäche, Blutarmut und Hautentzündungen als Symptome genannt. Für Blei gelten Appetitlosigkeit, Müdikeit, Nervosität und Kopfschmerzen als Anzeichen einer Belastung. Bei erhöhter Cadmiumaufnahme sind Leber- und Nierenschädigungen sowie Knochenveränderungen zu nennen. 

Quecksilber schädigt das Immunsystem und führt zu Kopfschmerzen sowie Hautreizungen.

Die anderen Elemente können ebenfalls zu gesundheitlichen Belastungen führen.

Die Elemente Nickel, Cobalt und Chrom gelten beispielsweise als Allergieauslöser.

 

Bei den Elemente Arsen, Blei, Chrom, Cadmium, Cobalt, Nickel, Quecksilber gibt es Spezies die als carzinogen und matagen gelten." Quelle

_________

"Schwermetalle rufen verschiedene Krankheitssymptome hervor. Deshalb ist es geradezu unmöglich aufgrund von Krankheitssyptomen auf die Belastung durch ein bestimmtes Element zu schließen. Es ist vielmehr sinnvoll, mittels einer Hausstaubuntersuchung die konkrete Belastungssituation durch die Innenraumsituation zu ermitteln. Bei Arsen werden Nervenleiden, Schwäche, Blutarmut und Hautentzündungen als Symptome genannt. Für Blei gelten Appetitlosigkeit, Müdigkeit, Nervosität und Kopfschmerzen als Anzeichen einer Belastung. Bei erhöhter Cadmiumaufnahme sind Leber- und Nierenschädigungen sowie Knochenveränderungen zu nennen. Quecksilber schädigt das Immunsystem und führt zu Kopfschmerzen sowie Hautreizungen.

Die anderen von uns gemessenen Elemente können ebenfalls zu gesundheitlichen Belastungen führen. Die Elemente Nickel, Cobalt und Chrom gelten beispielsweise als Allergieauslöser.

Bei den Elementen Arsen, Blei, Chrom, Cadmium, Cobalt, Nickel, Quecksilber gibt es Spezies, die als karzinogen, mutagen und /oder teratogen gelten."  Textquelle

Behörden argumentieren hier sehr gerne mit der Einhaltung gewisser Grenz- oder Orientierungswerte- vernachlässigen dabei aber mögliche "Additionseffekte" bei Kombination mit weiteren Schadstoffen und vergessen die besondere Sensitivität von Kindern, Allergikern, Umwelterkrankten.

Manche Schwermetalle werden auch als "wichtige Spurenelemente" bezeichnet - bei erhöhten Konzentrationen besitzen aber alle ein gesundheitsschädigendes Potential.

Beispiel Nickel:

- Erhöhtes Risiko, an Lungen-, Nasen-, Kehlkopf- und Prostatakrebs zu erkranken
- Übelkeit und Schwindelgefühl nach dem Aufenthalt in einer nickelgashältigen Umgebung
- Lungenembolie
- Erkrankungen der Atemwege
- Missgeburten
- Asthma und chronische Bronchitis
- Allergische Reaktionen, wie z. B. Hautauschläge durch nickelhältigen Schmuck
- Herzfehlfunktionen 
  (Quelle)

Beispiel Cobalt:

"Cobalt ist jedoch in größeren Mengen giftig bzw. schädlich; es kann zu Verätzungen, Leber-, Nieren- und Herzschäden oder zu einem Kontaktekzem führen. In der Strahlentherapie werden radioaktive Kobaltisotope als Strahlenquelle verwendet, in der Nuklearmedizin als Marker für Stoffwechselkrankheiten." https://www.wissen.de/medizin/cobaltTextquelle

Beispiel Antimon

siehe EGGBI Zusammenfassung

Infobroschüre des deutschen Berufsvebrands klinischer Umweltmediziner DBU "toxische Metallbelastungen"

 

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Beispiel Blei

 

"Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) stuft seit Juni 2006 Blei und seine anorganischen Verbindungen als krebserzeugend (Kategorie 2) ein. In der Kategorie 2 finden sich Stoffe, die als "krebserzeugend für den Menschen" anzusehen sind und einen nennenswerten Beitrag zum Krebsrisiko leisten."

Bereits in kleinen Dosen übt Blei bei chronischer Einwirkung eine schädigende Wirkung auf das Nerven- und Blutbildungssystem sowie auf die Nieren aus. Erste Störungen werden bei einer Bleikonzentration im Blut oberhalb von 100 Mikrogramm pro Liter beobachtet. Offenbar ist das Nervensystem und hier vor allem  das Nervensystem der Kinder gegenüber Blei besonders empfindlich.

Erste, möglicherweise unumkehrbare Intelligenzdefizite und psychomotorische Störungen finden sich bei Kindern mit einem Bleigehalt im Blut von 100 bis 300 Mikrogramm pro Liter.

Sehr wahrscheinlich treten neurotoxische Effekte auch bereits bei Konzentrationen unterhalb von 100 Mikrogramm pro Liter auf. Eine Schwellenkonzentration konnte bisher nicht gefunden werden.

Blei vermindert die Hämoglobinsynthese durch Hemmung der daran beteiligten Enzyme und des Eiseneinbaus. Auch hier sind Kinder deutlich stärker gefährdet als Erwachsene.

Blei stört den Vitamin D- und den Kalzium-Stoffwechsel."

https://www.allum.de/stoffe-und-ausloeser/blei/gesundheitsrisikenTextquelle

Unverantwortlich, dass sich erhöhte Mengen Blei laut Öktotest 2/2023 sogar in Kinderzahnpaste wiederfinden.

 

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Verzinkte Produkte in Wohnräumen, Schulen

Mir wurde bis heute kein Fall einer Unverträglichkeit verzinkter Einrichtungsgegenstände gemeldet –

Grundsätzlich zu unterscheiden ist allerdings die Art der Verzinkung:

Dazu technische Aussagen:

Reines Zink als Schutzschild

„Bis vor etwa 20 Jahren waren reine Zinkschichten die ultimative Lösung zum Schutz von Eisenwerkstoffen vor Korrosion. Dafür wurden auf Bauteile für Fahrzeuge oder auch für Hydraulikelemente mittels galvanischen Verfahren Zinkschichten auf die Eisengrundwerkstoffe aufgebracht. Galvanische Verfahren zeichnen sich aus verschiedenen Gründen für die Herstellung solcher Schutzschichten aus.“ 

Galvanisch abgeschiedene Zink- NIckelschichten

„Als ausgezeichnete Alternative zu den reinen Zinkschichten erwiesen sich galvanisch abgeschiedenen Legierungsschichten aus Zink und Nickel. Die Abscheideverfahren wurden bereits in den 1980er Jahren entwickelt [1]. Allerdings konnten sie in dieser Zeit nicht in breitem Umfang eingeführt werden, da die Legierungsabscheidung aufwändiger, und damit kostenintensiver, als die Abscheidung eines reinen Metalls ist.“ 

Mehr Informationen dazu:

GALVANISCH ABGESCHIEDENES ZINK-NICKEL AUF EISENWERKSTOFFEN

 

Gesundheitsbezogene Aspekte

Manche Menschen leiden unter einer

Zinkallergie,

siehe dazu auch Kapitel ZINK

bekannter, da häufiger auftretend ist aber die

Nickelallergie

siehe dazu Kapitel Nickel

 

In Fällen solcher "Allergien" rate ich, entsprechende persönliche Verträglichkeitstest vor dem Kauf verzinkter Produkte durchzuführen.

 

Bei verzinkten Einrichtungsgegenständen, wie z. B. Regale etc. sind aber diese Beschichtungen grundsätzlich „fest gebunden“ und es ist nicht von einer Raumluftbelastung auszugehen, da auch kaum ein längerer „ unmittelbarer Kontakt“ mit diesen Oberflächen zu erwarten ist.

 

Produkte, die einen "längeren" unmittelbaren Kontakt möglich erscheinen lassen, sollten von den benannten Allergikern allerdings grundsätzlich gemieden werden.

 

Raumuntersuchungen bei gesundheitlichen Beschwerden:

Am besten lassen sich Raumbelastungen mit Metallen im Rahmen einer Hausstaubuntersuchung feststellen.

 

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Zink

Zinkoxid

CAS 1314-13-2

Hauptwirkungsweisen:

akut:
Metallrauchfieber, Geschmacksbeeinträchtigung, Reizungen des Verdauungstrakts.
chronisch:
Geschmacksbeeinträchtigung, Entzündungsreaktionen der Atemwege, Störungen der Kupfer-Homöostase und Folgen einer Kupferdefizienz (Kupfermangel) mit Veränderungen hämatologischer und klinisch-chemischer Parameter   
Gestis Stoffdatenbank

Zink stellt grundsätzlich ein wichtiges Spurenelement für den menschlichen Orgsanismus dar -

"In hohen Dosierungen oder am falschen Ort (z.B. als Nanopartikel in der Lunge) kann Zinkoxid auch eine giftige Wirkung haben und zum Absterben von Zellen führen (Zinkfieber)." (Nanopartikel-Info)

 

Nachgewiesen kann eine erhöhte Zinkbelastung werden durch Untersuchungen der Haut, des Blutes und des Urins, bzw. durch eine Hausstaubuntersuchung (Schwermetalle).

 

Zink Normalwert im Hausstaub:   500 µg/m³ 

Auffälligkeitswert:                     1500 µg/m³

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Nickel

CAS 7440-02-0

 

Gefahrenhinweise - H-Sätze:

H228: Entzündbarer Feststoff.
H317: Kann allergische Hautreaktionen verursachen.
H351: Kann vermutlich Krebs erzeugen.
H372: Schädigt die Organe bei längerer oder wiederholter Exposition.
H412: Schädlich für Wasserorganismen, mit langfristiger Wirkung
(Gestis Stoffdatenbank)

Nickel findet sich in zahlreichen Alltagsprodukten, teils sogar mit ständigem Körperkontakt (z.B. Schmuck).

Nickel  (Ni) ist ein chemisches Element mit dem Symbol Ni und der Ordnungszahl 28. Der Name Nickel leitet sich von einem Erdgeist ab. Diese Sage kommt daher, dass Nickelerze im Mittelalter (ähnlich Cobalterze) nicht nutzbar waren. Vor allem das Erz Nickelin (Rotnickelkies, NiAs) hat eine ähnliche Farbe wie Kupfer, sondert aber beim Rösten einen üblen Geruch nach Arsen ab. https://www.chemie.de/lexikon/Nickel.html(Chemie.de)

Nickel ist ein bedeutendes Legierungsmetall, das hauptsächlich zur Stahlveredelung verwendet wird. Der größte Teil des Nickels geht dorthin. Es macht Stahl korrosionsbeständig und erhöht seine Härte, Zähigkeit und Duktilität. Mit Nickel hochlegierte Stähle werden bei besonders korrosiven Umgebungen eingesetzt. Der Edelstahl V2A enthält 8 % Nickel neben 18 % Chrom, V4A (Markennamen Cromargan oder Nirosta) 11 % neben 18 % Chrom und 2 % Molybdän.

Weitere bekannte Nickellegierungen sind:

  • Neusilber, eine Kupfer-Nickel-Zink-Legierung mit 10–26 % Nickelanteil, die besonders korrosionsbeständig ist und hauptsächlich für Bestecke und elektrotechnische Geräte verwendet wird.
  • Konstantan, eine Legierung aus 55 % Kupfer und 45 % Nickel, die über einen großen Temperaturbereich einen annähernd konstanten spezifischen elektrischen Widerstand besitzt. Sie wird vor allem für genaue Widerstände verwendet.
  • Monel, ebenfalls eine Kupfer-Nickel-Legierung mit ca. 65 % Nickel, 33 % Kupfer und 2 % Eisen, die sich durch besondere chemische Beständigkeit, u. a. gegen Fluor auszeichnet. Sie wird deshalb für Fluor-Druckgasflaschen verwendet.
  • Raney-Nickel, eine Nickel-Aluminium-Legierung, die ein wichtiger Katalysator für die Hydrierung organischer Verbindungen ist.
  • Nickel-Basis Superlegierungen sind Legierungen speziell für den Einsatz bei hohen Temperaturen und unter korrosiven Medien. Sie finden zum Beispiel in Flugzeugturbinen und Gasturbinen von Kraftwerken Anwendung. (Mehr Infos)

Eingesetzt wird Nickel aber auch für "Verzinkungen".

Daneben finden sich Nickel, aber auch Zinklegierungen immer wieder in Armaturen.

Bei Wasserarmaturen (Trinkwasser) empfehle ich Nickel- und Zink- Allergikern grundsätzlich die Vermeidung zink- und nickelhaltiger Armaturen, und stattdessen Produkte aus Edelstahl zu wählen. Siehe dazu auch Kapitel Trinkwasserleitungen - gesundheitsverträglich?

Allgemeine Informationen zur Toxikologie von Nickel bietet das Umweltbundesamt unter

Nickel - Stellungnahme der Kommission - "Human-Biomonitoring" des Umweltbundesamtes

 

sowie das Magazin ecomed

Metalle/Nickel: Vorkommen und gesundheitliche Gefahren von Nickel in der Umwelt

 

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Schwermetalle in Teppichböden

Am 30.03.2018 berichtete der NDR  über "Schwermetalle im Teppichboden" mit Hinweise unter anderem auf Quecksilber, Cadmium, Blei in Teppichböden.

Alle 3 Schwermetalle beeinträchtigen die Fruchtbarkeit und sind teilweise krebserzeugend; dennoch werden sie immer wieder eingesetzt.

Falsche Aussage im NDR Bericht:

Derzeit wäre für eine Zulassung in Deutschland eine strenge Emissionsprüfung erforderlich!

Seit 2016 Oktober (EU- Gerichtsurteil) wurde diese Aufforderung zu Schadstoff- Prüfungen  (Bauproduktenverordnung für Teppiche) bereits aufgehoben -  auch diese Prüfungen betrafen aber ohnedies nur VOC und Formaldehyd - forderten aber nicht Prüfberichte bezüglich Schwermetalle und alle anderen angeführten Schadstoffe wie Weichmacher, Flammschutzmittel.....

Auch der Blaue Engel fordert dafür keine Prüfnachweise, sondern gibt sich mit "Herstellererklärungen" zufrieden.

"In der Europäischen Union (EU) verkaufte Teppiche können 59 schädliche Substanzen und sogar noch mehr enthalten, die sich negativ auf die menschliche Gesundheit und die Umwelt auswirken. Schädliche Substanzen aus Teppichböden können über die Atmung, Nahrung und Haut aufgenommen werden, da Weichmacher, Flammschutzmittel und perfluorierte Chemikalien (PFCs) ihren Weg in die Luft, den Staub und die Umwelt finden. Unter den in Teppichböden enthaltenen Substanzen befinden sich bekannte Karzinogene, Mutagene sowie fortpflanzungsgefährdende und hormonell wirksame Stoffe".

"Im Rahmen der Studie „Schadstoffe in Teppichböden in der Europäischen Union“ der Anthesis Consulting Group wurde unter anderem untersucht, inwieweit Label und Zertifizierungsprogramme Verbraucher vor schädlichen Chemikalien in Teppichen schützen. Insbesondere vor den 59 Verbindungen die in der Studie zur Herstellung von Teppichen identifiziert wurden. Zu Schadstoffen weist das GUT-Siegel im Vergleich zu anderen Labeln einen niedrigeren Standard auf. Das GUT-Siegel wird zwar von besonders vielen Teppichherstellern angewendet, ist aber von der Teppichbranche selbst ausgearbeitet worden. Das GUT-Siegel garantiert ein Verwendungsverbot oder eine Beschränkung von nur 13 der 59 in der Anthesis-Studie identifizierten potentiell schädlichen Chemikalien."

(Studie der "Changing Markets Foundation", Bericht Deutsche Umwelthilfe)

Gütezeichen wie der "Blaue Engel" (RAL UZ 128-2016) verbieten zwar eine Reihe von Schadstoffen - Prüfberichte müssen aber nur vorgelegt werden für TVOC, Formaldehyd und bei Styrol-Butadien-Kautschuk Produkten bezüglich Nitrosaminen. Ansonsten reichen dem "Blauen Enge"l, ebenso wie den meisten anderen "Gütezeichen"  sogenannte "Hersteller-Erklärungen".

Siehe dazu auch

EGGBI: "mögliche Schadstoffe in Bodenbelägen"

ARGUK: "Schadstoffe Bodenbeläge"

BAUBIOLOGIE REGIONAL: "Noch zu viele Schadstoffe in den Teppichen"

Stuttgarter Nachrichten: Schwermetalle in Teppichböden

 

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Schwermetalle in "Gebrauchsgegenständen"

Immer wieder finden sich auch Berichte über Schwermetallbelastungen in Produkten des täglichen Gebrauchs.

Besonders bedenklich, wenn solche Produkte für die Zielgruppe Kinder gedacht sind.

Offensichtlich fehlt es hier an ausreichenden Kontrollen - anders ist nicht erklärbar, warum solche Produkte oft über viele Monate im Umlauf sein dürfen.

 

Beispiele

Blei und Formaldehyd in "Bambusteller" für Kinder (September 2022)

Blei und Kadmium in Küchenutensilien (Juli 2021)

 

Dazu ein weiterer Hinweis:

ZDF: "Bambusgeschirr häufig gesundheitsschädlich"

 

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Grenzwerte - Richtwerte

 

Bedauerlicherweise gibt es für Schwermetalle nach unserem Informationsstand keine Grenzwerte – selbst die meisten Gütezeichen wie der Blaue Engel, fordern offensichtlich keinerlei  entsprechende Schadstoffprüfberichte sondern geben sich mit Herstelleraussagen zufrieden, dass zahlreiche „verbotene Stoffe“ nicht enthalten sind!

Wenig Informationen bezüglich Grenz- und Richtwerten gibt es auch für Sanierungen nach Hochwasserschäden mit teils hoher "toxisxher" Schlammbelastung.

 

Kriterien für Bauprodukte finden wir nur bei „freiwilligen“ Gütezeichen wie natureplus: 

Verbotene Stoffe- Basiskriterien:

Hier werden auch entsprechende „Grenzwerte“ vorgegeben – diese haben aber keine gesetzliche Aussagekraft.

Natureplus fordert daneben aber auch Nachweise:

3.2 Elementanalysen

Zur Überprüfung der Gehaltes an bedenklichen Elementen und zur Kontrolle von unerwünschten Verunreinigungen wird bei dem Produkt eine Elementanalyse durchgeführt.

Dabei müssen die Grenzwerte eingehalten werden.

Beispiel Kriterien für Linoleum:

„Die Analyse wird gemäß der Testmethode TM-02 Metalle in der jeweils aktuellen Version durchgeführt.“

Element                                                  Grenzwert              Einheit

Arsen (As)                                              1                              mg/kg

Cadmium (Cd)                                        1                               mg/kg

Cobalt (Co)                                             1                              mg/kg

Chrom (Cr)                                             5                              mg/kg

Kupfer (Cu)                                             50                             mg/kg

Quecksilber (Hg)                                      0,1                            mg/kg

Nickel (Ni)                                                1                              mg/kg

Blei (Pb)                                                  15                             mg/kg

Antimon (Sb)                                            1                              mg/kg

 

Rechtliche Lage:

Seit 2009 gibt es europäische „Höchstgehalte“ für Lebensmittel: ,

es sind mir aber nach wie vor keine diesbezüglichen Verordnungen z.B. für Bodenbeläge und Baustoffe allgemein bekannt.

Für Trinkwasserleitungen gibt es Grenzwerte bezüglich Blei:

Lediglich in den Abfallverordnungen finden sich entsprechende Einstufungen, die aber bezüglich „wohngesundheitlicher Bewertung“ in keiner Weise relevant sind.

 

 

Einzige Grundlage für rechtliche Auseinandersetzungen sind daher nach unserer Information:

Produktesicherheitsgesetz

EU- Bauprodukteverordnung

Diese beiden Gesetze orientieren sich aber nur auf Allgemeinaussagen zur gesundheitlichen Unbedenklichkeit, nehmen aber keinerlei Bezug auf Schwermetalle im Besonderen.  

 

Bei Überschreitung der Auffälligkeitswerte der AGÖF im Hausstaub und einem ärztlichen Attest dadurch verursachter Befindlichkeiten könnte ein Verbraucher aber durchaus erfolgreich „reklamieren“.

Siehe auch "Gerichtsurteile"

 

Beispiele von "Orientierungswerten"

Für Nickel gäbe es einen Arbeitsplatz- Grenzwert für die Konzentration in der Luft und Referenzwerte für Nickel im Harn.

Mehr Informationen bieten dazu eine Publikation des Umweltbundesamtes "Nickel"  und

ebenso zu Zielwerten Arsen

 

 

Produktauswahl:

Kaum ein Hersteller ist bereit, tatsächlich – glaubwürdige und umfassende Prüfberichte zur Verfügung zu stellen.


Gütezeichen alleine (ohne Prüfbericht) sind nicht ausreichend, da auch viele Labelstellen sich nicht immer exakt an die eigenen Kriterien halten, und vielfach Überschreitungen "tolerieren".

Siehe dazu Übersicht Gütezeichen

Nur aus dem eigentlichen Prüfbericht sind auch die eigentlichen Werte ablesbar.

„Volldeklarationen“ sind sowohl bei Farben- als auch bei Bodenbelagsherstellern nicht aussagekräftig, da für den Verbraucher nicht "kontrollierbar".

"Volldeklaration" der Inhaltsstoffe durch die Hersteller

 

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Es handelt sich hier um die Wiedergabe von uns zur Verfügung gestellten Informationen – Korrekturwünsche werden nach Möglichkeit umgehend berücksichtigt, für die Meldung von sachlichen Fehlern und nicht funktionierender Links sind wir dankbar.

 

Disclaimer und Datenschutz-Hinweis

 

 

 

Aktuelle Beiträge und auch Termine zum Thema "Wohngesundheit"

mit Diskussionsmöglichkeit

präsentieren wir auf unserer Facebook Seite

"Europäische Gesellschaft für gesundes Bauen und Innenraumhygiene"

 

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2023

1.12.2023

Fachtagung 

Forschung - Werkstoff - Technik- Sachverständigenwesen

Wirtschaftsgesellschaft des Bayerischen Maler- und Lackierhandwerks mbh

1.12.2023 Nürnberg.

Themen u.a.: Schadstoffbelastungen in Wohnräumen und deren "Sanierung" (J. Spritzendorfer)

 

24.09.2023

Masterkurs "Architektur und Umwelt"

Präsenzveranstaltung "Bauen im Bestand" (Neuss)

24.09.23 EGGBI Präsentation: "Bauprodukte- Einsatz - Qualitätsmanagement und Dokumentation"

(Link zur Präsentation - nur für Teilnehmer, wird am 25.09.2023 freigeschaltet)

 

 

3. bis 6. Oktober 2022

44. Jahresfachtagung VDSI Fachbereich Hochschulen und wissenschaftliche Institutionen

mit Beiträgen zu Gebäudeschadstoffen und deren Auswirkungen (5.Oktober 2022)

Programm

 

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20.05. bis 03.6.2022

 

Online Kongress 

 

14 Tage kostenlose online - mehr Informationen zur Veranstaltung

43 Experten berichten über ihre teils unterschiedlichen Erfahrungen und Arbeitsschwerpunkte  in einem breiten Spektrum von Fachthemen.

Kostenlose Anmeldung

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18.09. bis 20.09.2021

Masterkurs "Architektur und Umwelt"

Präsenzveranstaltung "Bauen im Bestand" (Neuss)

20.09. EGGBI Präsentation: "Bauprodukte- Einsatz - Qualitätsmanagemant und Dokumentation"

(Link zur Präsentation - nur für Teilnehmer)

 

 

 

 

 

 

 

Allgemeine Termine

___________________________

Berufsverband deutscher Baubiologen VDB

Baubiologie-Termine

___________________________ 

Institut für Baubiologie und Nachhaltigkeit IBN

Seminare Termine

___________________________

Verband Baubiologie VB

Seminare - Termine

___________________________

Interdisziplinäre Gesellschaft für Umweltmedizin e.V

Veranstaltungen

___________________________

AGÖF (Arbeitsgemeinschaft ökologischer Forschungsinstitute)    

Veranstaltungen

___________________________

Umweltbundesamt          

Veranstaltungen-Termine

___________________________

IBO - Österreichisches Institut für Baubiologie und Bauökologie

Veranstaltungen und Kongresse

 

___________________________

MCS + CFS - Initiative NRW e.V.

 

Fraunhofer-Institut für Holzforschung  - Wilhelm-Klauditz-Institut WKI

Veranstaltungen 

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04.06.2020

 

Donnerstag, 04. Juni 2020
Um 10:00 Uhr, Dauer: 30 Minuten

 

Energieeffizienz und Wohngesundheit – ein Widerspruch? 

 

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06.11.2019

„Energieeffizienz in Nicht-Wohngebäuden in Bulgarien“

"Energieeffizienz und gesundes Raumklima ein Widerspruch? Erfahrungen und Tendenzen" (EGGBI)

Vortragsreihe für eine bulgarische Delegation

Programm/ 06.11.2019 Mannheim

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Archiv

 

 

Archiv

 

Veranstaltungsarchiv bis 2019

Eine Reihe der hier angegebenen Veranstaktungslinks sind zwischenhzeitlich nichtg mehr verfügbar.

 

Veranstaltungsort Neuss; Veranstalter WINGS Fernstudium an der Universität Wismar

Bauen im Bestand - Präsenzveranstaltung mit Vorlesungen zu den Themen Schadstoffe, Baubiologie, human toxikologische Bewertung von Schadstoffen, Bauprodukte: Einsatz, Qualitätsmanagement und Dokumentation (EGGBI)   Programm

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