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Stuttgart-Plieningen Geruch in KIta
Geruch in Kita
Erste Antwort des Jugendamtes 04.04.2019
Antwort auf unsere Stellungnahme 05.04.2019
August 2019
Stellungnahme zu den bisherigen Gutachten Stand August 2019
Chronik
Unangenehmer Geruch in Kita bereitet Kopfzerbrechen
"Die Eltern des Körschkindergartens in Stuttgart-Plieningen haben ein schweres Los: Halten sie es noch eine Weile aus, dass ihre Kinder muffeln, wenn sie nach dem Kindergarten heimkommen? Oder sollen für die Kinder Ersatzquartiere gefunden werden?"
Pressebericht Stuttgarter Zeitung 29.03.2019
"Die Mütter und Väter hatten sich gewünscht, einen Blick in das neue Gutachten zu werfen. Die Stadt winkt aber ab. „Wir haben keine guten Erfahrungen damit gemacht, wenn wir derlei Unterlagen herausgeben“, sagt Heinrich Korn. Solche Gutachten müssten stellenweise entsprechend interpretiert und einem Laien erklärt werden."
Vor allem auf Grund dieser Aussage wandten sich auch an mich Eltern, die sich nicht damit abfinden konnten, die Prüfberichte nicht zu erhalten.
Wir wandten uns daher an verschieden Stellen mit der Bitte um die Prüfberichte, unter anderem auch an den Oberbürgermeister, dessen Partei ja seit vielen Jahren für "Informationsfreiheit" massiv eintritt.
Auch unsere Bitte um den Prüfbericht wurde erstmals abgelehnt - nach Hinweis auf das Umweltinformationsgesetz und unserer Frage, ob es denn doch etwas zu "verbergen" gäbe, wurde uns der Prüfbericht dann allerdings zugesandt.
04.04.2019 Erste Antwort des Jugendamtes Stuttgart mit Prüfbericht
Am 4.04.2019 erhielten wir den Prüfbericht vom 19.02.2019
Zu unserem Erstaunen stellten wir fest,
dass zwar ein auch von uns oft empfohlener Gutachter geprüft hatte -
der Prüfauftrag sich aber ausschließlich offenbar nur auf Schimmel bezog!
Unsere Stellungnahme daher zum Prüfbericht:
Nach unserer Ansicht wird mit dem Prüfbericht – in qualitativ hervorragender Weise - nachgewiesen, dass keine besorgniserregende Schimmelbelastung vorliegt; die vor allem auffälligen Basidiosporen eindeutig aus der Aussenluft (mit konkret gemessen wesentlich höheren Werten) eingebracht werden. Eine gebäudeverursachte Schimmelbelastung würden daher auch wir als Geruchsquelle ausschließen.
Gerüche (auch modriger Geruch) können allerdings jederzeit auch durch zahlreiche andere Verursacher hervorgerufen werden – unter anderem durch
Chloransiole (oft Zersetzungsprodukt aus ehemals eingesetztem Holzschutzmittel PCP – eventuell in der Konstruktion, Dachstuhl, Bodenunterkonstruktion, Holzdecken…), aber auch durch andere Stoffe.
Siehe dazu: Geruch in der Wohnung, im Klassenzimmer, Kita, am Arbeitsplatz
Eine generelle Entwarnung an Hand „nur“ einer Schimmelmessung halten wir daher grundsätzlich nicht für gerechtfertigt.
Erforderlich wäre eine umfassende (abgestimmt auf die Bauweise des Gebäudes) Raumluftmessung auf mögliche chemische Schadstoffe, um den Verursacher des unstrittig vorhandenen Geruches zu identifizieren und optimalerweise damit dann dessen gesundheitliche Unbedenklichkeit feststellen zu können.
Es ist sehr erstaunlich, dass das Gesundheitsamt bei vorhandenem Geruch offenbar nicht auch andere möglicherweise auch gesundheitsrelevante „Raumluft- Belastungen“ in Erwägung zieht.
Für entsprechende weiterführende Messungen würde ich ebenfalls das bereits beauftragte Büro, das wir schätzen, empfehlen.
Es liegt nun an den Elternvertretern und der Kitaleitung, entsprechende weitere Ursachensuche einzufordern.
05.04.2019 Antwort auf unsere Stellungnahme
"Die Suche auf die Schimmelsporen zu begrenzen, wurde aufgrund der Vorgeschichte des Gebäudes so entschieden. Aufgrund des Geruchs und eines Schimmelverdachts wurde bereits 2015 gemessen. Damals wurde die Ursache für den Geruch eindeutig bestimmt. Leider gab es zudem noch Schimmel. Ich selbst habe damals die sofortige Sanierung und die Unterbringung der Kinder in einem Ausweichquartier angeschoben und organisiert."
Angefügt waren zwei weitere Gutachten, die eine korrekte Behandlung des 2015 aufgetretenen Schimmelbefalls bestätigen -
dies wurde auch durch den aktuellen Schimmelprüfbericht von 2019 erneut korrekt dokumentiert.
Offene Frage
Dennoch bleibt die Frage offen, woher der aktuelle belästigende Geruch stammt.
Da Schimmel offensichtlich auszuschließen ist, empfehlen wir eine umfassende Raumluftuntersuchung, da entweder in den letzten Jahren entweder "neue" Problemstoffe eingebracht wurden (Einrichtung, Spielsachen, Wandfarben, Bauprodukte) oder durch chemische Reaktionen (möglicherweise angestossen durch die ehemalige Schimmelbelastung - nur ein Beispiel (!) Chloransiole - erst entstanden sind.
Zitat zu Chloranisolen:
"Dieser Geruch kann auch als schimmelig-muffig charakterisiert werden...
...in Innenräumen werden diese Stoffe nicht direkt eingesetzt, können aber aus Verbindungen wie Phenolen, Chlorphenolen oder Chlorbenzolen in Verbindung mit mikrobieller Aktivität entstehen. Schimmelpilze der Gattung Penicillium und Trichoderma oder Bakterien sind daran oft maßgeblich beteiligt." (Textquelle)
Wir würden uns freuen, wenn durch entsprechende umfassende Schadstoffprüfungen die Quelle des Geruches nunmehr festgestellt würde und die Sorgen der Eltern beseitigt werden könnten.
Ausdrücklich möchten wir uns über die inzwischen sehr offene Kommunikation mit dem Jugendamt bedanken.