Espelkamp - PCB in der Rundturnhalle

 

Nachdem wir am 04.09.2018 den PCB Prüfbericht vom 6.3.2017 erhielten, erstellten wir eine

   "Stellungnahme zur PCB Belastung in der Stadtsporthalle Espelkamp"

 Diese Stellungnahme wurde unsererseits im November 2019 ergänzt, als wir feststellten, dass das wesentlich gefährlichere dioxinähnliche PCB 118 überhaupt nicht erfaßt worden ist! (Neu:Kapitel 2.4.)

 

Reaktionen

Bewertung von PCB

Diese Stellungnahme erregte offensichtlich den Ärger eines CDU Vorstandmitglieds in der Region, der auf einer Seite einer internen Facebookgruppe nicht nur die Kompetenz des EGGBI Netzwerks (für mich nicht ungewöhnlich) in Frage stellte, sondern vor allem die Quellen der Bewertungen der Messergebnisse als "haarsträubend" bezeichnete. 

Spannend wäre für uns die Antwort, welche „haarsträubenden“ Quellen im Fall PCB in diesem Post tatsächlich gemeint sind –

etwa

die Publikation des Umweltbundesamtes aus 2015 (Nr. 114/2015),

(Ergebnis einer vom UBA beauftragten Studie: "POPs Environmental Consulting, Schwäbisch Gmünd, Germany")

in der es heißt, der Grenzwert müsste seit langem bei 60 statt 3000 ng/m³ liegen? (in Espelkamp gemessen bis zu 2.500 ng/m³)

Siehe dazu Kapitel 2.2., Seite 5: http://www.eggbi.eu/fileadmin/EGGBI/PDF/Raumschadstoff_PCB.pdf

 

Oder jene Quellen, die zum TV Bericht vom 18.07.2018 „das vergessene Gift“ führten: https://www.ardmediathek.de/tv/betrifft-/Das-vergessene-Gift-Wie-PCB-uns-alle-b/SWR-Fernsehen/Video?bcastId=1100786&documentId=54261410

zum ZDF Bericht planet-e: „Gift im Klassenzimmer“ https://www.youtube.com/watch?v=PoYsjnwKU2A&t=14s

Offensichtlich wurden solche „haarsträubenden Quellen“ auch bereits bei Gerichtsurteilen in der Vergangenheit (bereits 1992) als Grundlage genommen, wenn einem Lehrer zugesprochen wird, dass er nur bis zu 1000 ng/m³ belastete  Räume benutzen muss.

https://www.jurion.de/urteile/vg-wiesbaden/1992-08-26/iii_1-g-398_91/

 

Der Länderausschuss für Arbeitsschutz und Sicherheitstechnik (LASI) hat im Jahr 2002 empfohlen, für schwangere Arbeitnehmerinnen den Vorsorgewert von 300 ng/m³ (bezogen auf 24 Stunden) einzuhalten.  http://www.ust-schadstoff.de/polychlorierte-biphenyle-pcb.html 

 

Chronik

November 2019

Wir baten um Zusendung der aktuellen prüfberichte, nachdem uns Kontzrollmessungen 2019 zugesichert worden sind.

Verunsichert durch „Tricks“ an Schulen in Baden Württemberg und Bayern im heurigen Frühjahr wurden wir erstmals auf eine Praxis aufmerksam, bei PCB Prüfberichten eine Identifizierung – bzw. eine Bewertung von dioxinähnlichem PCB zu unterlassen, bzw. PCB 118 Belastungen bewusst nicht zu kommunizieren. (Die 13 häufigsten "Tricks" mancher Gesundheitsämter und Behörden Punkt 3)

Konkret kam es in Esslingen zu massiven Auseinandersetzungen, da über einen längeren Zeitraum seitens des Gesundheitsamtes die – dort seitens des Prüfinstitutes korrekt erfassten PCB 118 Werte (mit einem wesentlich niedrigeren Grenzwert!) völlig ignoriert worden sind. Kapitel 4.1.4 https://www.eggbi.eu/fileadmin/EGGBI/PDF/Esslingen_Zollbergschule.pdf

 

Beim einzigen uns vorliegenden PCB Prüfbericht aus der Sporthalle Espeklkamp vom 31.03.2018 mussten wir nach erneuter Durchsicht feststellen, dass die Gesellschaft für Schadstoffuntersuchung

PCB118 gar nicht erwähnt und sich lediglich auf die Identifizierung der 6 chlorarmen PCB Kongenere 28,52,101,138,153,180 beschränkt hat.

Kapitel 2.4. von
https://www.eggbi.eu/fileadmin/EGGBI/PDF/Stellungahme_PCB_Bericht_Rundsporthalle_Espelkamp.pdf

 

  • Unsere Frage dazu

Wurde die Identifizierung von PCB 118 seitens des Instituts

  • von sich aus-
  • oder auf Grund der Auftragsstellung unterlassen –
  • oder wurden die Werte zwar korrekt erfasst aber bewusst nicht kommuniziert?

 

 

Sommer 2018

Noch immer scheinen die Verantwortlichen kein Konzept zu haben, wie sie mit der Giftbelastung künftig umgehen wollen. 

Pressebericht 22.08.2018  Sanierung der Stadtturnhalle verzögert sich weiter

 

"Im Ausschuss für Stadtentwicklung am Dienstag, 4. September, soll beraten werden, wie hier weiter verfahren werden soll. Der im Gutachten dargelegten Anforderung, mittelfristig tätig zu werden, genügt dies laut Stadtverwaltung aber."

 

Eine solche Interpretation von "mittelfristig" bei natürlich bereits seit Jahrzehnten vorliegender Dauerbelastung erscheint uns angesichts des toxischen Potentials von PCB verantwortungslos.

Wir verweisen hier auf 2 TV Berichte zum Thema 

ZDF "GIft im Klassenzimmer" und "Das vergessene Gift- wie PCB uns alle belastet"

und vor allem auf verantwortungsbewusste Reaktionen bei bereits wesentlich geringeren Werten an anderen Schulen:

07.04.2017 Kalletal-Hohenhausen Unmittelbare Reaktion der Stadt!

In Espetal wird offensichtlich nur über Kosten diskutiert - aber nicht über die Gesundheit vor allem auch von Kindern und Jugendlichen -und dies besonders in einer Sporthalle mit erhöhter "Atemtäigkeit" und damit Schadstoffaufnahme.

 

Pressebericht 21.06.2018: "Ist die Sanierung Schnee von gestern?"

 

Die Prüfberichte werden nach wie vor verweigert - zumindest konnten die Messwerte "eingesehen" werden -mit angeblichen Werten bis zu 3000 ng/m³ liegen sie aber in vielen Bereichen um ein vielfaches über den Vorsorge- und Zielwert von 300 ng/m³.

Nach wie vor wird versucht, den Eltern von dort unterrichteten Schülern und den übrigen Hallennutzern weiszumachen, dass mit verstärkter Lüftung und mehr "Wischen" das gesundheitliche Risiko ausgeschaltet ist.

 

Unverständlich aber auch vor allem, warum entgegen dem Umweltinformationsgesetz die Prüfberichte monatelang weitergegeben werden, sondern Interessenten lediglich "Einsicht" gewährt wird. Damit werden externe Bewertungen erschwert, ob die Prüfungen überhaupt "normgerecht" durchgeführt worden sind. (Lüftungsprotokoll, Temperaturangabe...)

 

2017

Versprochen werden neue Messungen - wir bitten die verantwortlichen der Stadt, uns die Prüfberichte zur Verfügung zu stellen.

 14.07.2017 Espelkamp: PCB in Sporthalle

»Die Belastung in der Stadtsporthalle beträgt zwischen 541 und 2230 Nanogramm pro Kubikmeter. Akuter Handlungsbedarf besteht also nicht«, sagt Blauert.

»In der Zwischenzeit sollte regelmäßig gelüftet und entstaubt werden«, erläutert Blauert. So könne die Konzentration gesenkt werden. Erst ab dem Grenzwert von 3000 Nanogramm bestehe akuter Handlungsbedarf."

"Im Zuge der für das Jahr 2018 vorgesehenen energetischen Sanierung der Halle sollen – nach Angaben der Verwaltung – dann auch alle betroffenen Bauelemente entfernt werden."

Wie in vielen anderen Fällen wird hier versucht, die Gefährlichkeit von PCB zu bagatellisieren,

obwohl gerade in Sportstätten durch erhöhte Atemungsrate und besonderes "Aufwirbeln" des Staubes erhöhte Belastungen stattfinden. Besondere Dringlichkeit bei Schulen, Kitas, Sportstätten.....

Mit Lüften und mehr Reinigung soll bis 2018 abgeholfen werden - obwohl natürlich Lüften keinerlei "Sanierung" bedeuten kann. Lüftung statt Sanierung

 

07.09.2017 Espelkamp: PCB in Rundturnhalle   

"Die PCB-Sanierung solle nur in Angriff genommen werden, wenn die von der Bezirksregierung versprochenen 80 Prozent an Fördermitteln fließen würden."

Hier wird offensichtlich die gesundheit der Kinder nicht als "Priorität" behandelt.

08.09.2017 "Erschreckend"

 

21.11.2017 Trotz PCB Belastung- sportliche Großveranstaltung in der Halle

30.11.2017 Schreiben der Stadt an EGGBI: 

"Die Planungen für die Sanierung der Rundturnhalle und die Beseitigung der dortigen PCB-Belastung laufen. Die Umsetzung ist für das Jahr 2019 vorgesehen." 

Anders als im Juli angekündigt, soll die Sanierung nunmehr erst 2019 stattfinden. 

 

 

Zu unserem Bedauern reagieren die Behörden hier in Deutschland bei PCB Belastungen sehr unterschiedlich - während beispielsweise auch in München PCB Sanierungen über Jahre verschleppt werden (siehe dazu Stellungnahmen von Dr. Moriske, Umweltbundesamt und Dr. Bartram, Umweltmediziner im TV Bericht planet e: online: ZDF-TV Bericht  zu PCB in Schulen)

 

gibt es auch Kommunen, für die die Gesundheit der Kinder absolute Priorität besitzt.

07.04.2017

  • Kalletal-Hohenhausen

Unmittelbare Reaktion der Stadt!

"Die Gemeinde habe am Mittwochmittag von den erhöhten Werten erfahren und sofort die Schule und weitere Beteiligte informiert. An die Schüler seien gestern Briefe für die Eltern verteilt worden, in denen über das Thema informiert wird, so Hecker. Nach den Ferien gibt es eine Infoveranstaltung. 

Von den erhöhten PCB-Konzentrationen sind die Klassenräume in allen Gebäudeteilen betroffen – laut Schulleiter Dr. Eike Stiller zwölf an der Zahl –, nicht aber die Aula. PCB gilt als krebserregend. Der Stoff kommt vom weißen Flammschutz-Anstrich der Deckenplatten. Diese wurden beim Bau der ehemaligen Hauptschule vor Jahrzehnten angebracht, sagte Bauamtsleiterin Ewa Hermann.

Laut PCB-Richtlinie besteht bei Konzentrationen zwischen 300 und 3000 Nanogramm pro Kubikmeter Raumluft „mittelfristiger Handlungsbedarf". „In diesem Bereich liegen wir", sagte Hermann. Laut Richtlinie dürften die Schüler zwar weiter in den Räumen unterrichtet werden, wenn gut gelüftet und sachgemäß geputzt werde.

„Wir wollen die Kinder und Lehrer der möglichen Gesundheitsgefährdung aber nicht weiter aussetzen und handeln sofort."

 

Empfehlungen an Eltern in gleichgearteten Fällen: 

 

  • persönliche Kontaktaufnahme „Betroffener Eltern“ mit dem Bürgermeister /der Schulleitung mit der Frage – ob und wann die Empfehlungen von Seite 6  (Punkt 5) wahrgenommen werden

 Fall hier keine Dialogmöglichkeit besteht:

  • Inanspruchnahme einer oder mehrerer „Oppositionspartein“ im Stadtrat für eine Anfrage bei der nächsten Stadtratssitzung mit diesen Fragen
  • Kontaktaufnahme mit einer möglichst überregionalen Zeitung, die in der Region viel gelesen wird.

 

Falls inzwischen mehrere „Aufzeichnungen“ von gesundheitlichen Beschwerden bereits vorliegen, mit diesen Aufzeichnungen und einer Blutuntersuchung Einholung eines ärztlichen Attests bei einem Umweltmediziner(!)  -

 

  • wenn hier entsprechende medizinische Nachweise gesundheitlicher Belastungen vorliegen, dann Beauftragung eines Anwalts mit der Androhung einer Klage wegen „Körperverletzung“.

 

 

 

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