Schadstoffbelastungen am Arbeitsplatz

 

Allgemeine Empfehlungen bei Raumluftproblemen am Arbeitsplatz

Grundsätzlich gilt natürlich eine Fürsorgepflicht des Arbeitgebers gegenüber seinen Mitarbeitern

Zitat:

"Der Arbeitgeber ist verpflichtet, Räume, Vorrichtungen und Gerätschaften, die er zwecks Erbringung der Arbeitsleistung zur Verfügung zu stellen hat, so einzurichten und zu unterhalten, dass die/der Arbeitnehmer/-in gegen Gefahren für Leib, Leben und Gesundheit soweit geschützt ist, wie die Natur des Betriebs und der Arbeit es gestatten. " Quelle

 

Für Arbeitnehmer in Privatunternehmen und  Behörden gibt es in der Regel leider weniger Unterstützung in den Medien als bei ähnlichen Belastungen an Schulen- und Kitas, sehr oft werden Schadstoffbelastungen über Jahre "verschleppt", "unangenehme" Mitarbeiter zum freiwilligen Ausscheiden "motiviert" (bis hin zu nachweisbarem "Mobbing"). 

Hier empfehlen wir Arbeitnehmern bereits beim ersten Verdacht auf "Schadstoffbelastungen" 

  • den Arbeitgeber - falls erfolglos:
  • Betriebs- oder Personalrat mit Hinweis auf seine übernommenen gesetzlichen Pflichten(!)  (siehe dazu Empfehlungen) im äußersten Fall 
  • die zuständige Berufsgenossenschaft, die Gewerbeaufsicht/ das Arbeitsinspektorat (Österreich), arbeitsmedizinischen Dienst,  Gesundheitsamt, Gewerkschaft, gegebenenfalls auch Medien 

zu kontaktieren, um langfristige eigene Gesundheitsschäden für sich und die übrigen Mitarbeiter zu vermeiden.

Im äußersten Fall ist es erforderlich,  einen entsprechenden "Arbeitsrecht"- Fachanwalt beizuziehen. 

 

Vor allem sollten Kollegen, die ebenfalls über gesundheitliche Beeinträchtigungen berichten können, mit einbezogen werden, um frühestmöglich den gerne geäußerten Verdacht "psychosomatische bedingter Einbildungen" auszuräumen.

Hier empfehlen wir, umgehend mit entsprechenden "Aufzeichnungen" der Beschwerden zu beginnen - (Tagebuch der Beschwerden am Arbeitsplatz) um diese Aufzeichnungen sowohl für einen

  • Besuch bei einem qualifizierten Umweltmediziner (an vielen sogenannten Instituten für "Umweltmedizin" werden Schadstoffprobleme leider grundsätzlich bagatellisiert!), als auch für eventuelle
  • betriebliche Auseinandersetzung bereit zu haben.

 

Beschäftigte haben das Recht, sich auf ihren Wunsch hin arbeitsmedizinisch beraten und untersuchen zu lassen. Bei bestimmten Gefährdungen am Arbeitsplatz muss der Arbeitgeber den Beschäftigten arbeitsmedizinische Vorsorge anbieten. Sind die Gefährdungen besonders groß, ist eine Pflichtvorsorge vorgeschrieben.

 

 

Leider müssen wir Betroffenen immer wieder empfehlen, sich einer echten (selbstbezahlten)  "umweltmedizinischen Untersuchung"  bei einem praktischen Umweltmediziner zu unterziehen, da wir wiederholt erleben mussten, das grundsätzlich anerkannte Schadstoff- Risiken von arbeitsmedizinischen Instituten und amtlich empfohlenen Gutachtern  "nicht ernst genommen werden". Meist wird dann von "nicht akuter" Gesundheitsgefährdung gesprochen - präventive Schadstoffminimierung ist für diese Gutachter kein Thema! 

Ein besonderes gesundheitliches Risiko besteht  bei Schwangeren - entsprechend unterliegen diese einem besonderen gesetzlichen gesundheitlichen Schutz auch am Arbeitsplatz! (Beitrag: Umweltgifte während der Schwangerschaft)

Hilfestellung bei arbeitsgerichtlichen Auseinandersetzungen um gesetzliche Grenzwerte bietet hier ein Gerichtsurteil mit grundsätzlicher Aussagekraft!

Häufig wird  seitens Behörden-/ oder Firmenleitung mit Kostenargumenten massiver Druck nicht nur auf Mitarbeiter, sondern oft auch Personalvertreter, Betriebsräte ausgeübt, falls schadstoffbedingt erforderliche höhere Investitionen nicht auszuschließen sind.

Besonderes Risiko Container für Schulen, Kitas, Büros:

Ebenso wie bei Schulen stammen Schadstoffbelastungen nicht nur aus Bodenbelägen, Wandanstrichen, Möbeln - sehr oft sind allgemeine Baustoffe, Dämmstoffe, Deckenverkleidungen, Dichtmassen etc. Verursacher; vor allem bei sogenannten "Ersatzräumen" in Form von Containern kommt es häufig zu massiven Schadstoffbelastungen.  (Siehe dazu weitere Informationen)  

Bisher konnten wir von keinem Containerhersteller wirklich umfassende Schadstoffberichte erhalten, die wenigen Informationen, die wir in Einzelfällen bekamen, betrafen bestenfalls VOCs, Formaldehyd, niemals aber Weichmacher, Flammschutzmittel und andere Belastungen.

Erhöhtes Lüften bei Schadstoffproblemen  (beliebte "Empfehlung" bzw. Begründung für Untätigkeit) stellt sicher keine adäquate "Sanierung" dar!

Leider "vergessen" die Auftraggeber von Neubauten, Renovierungen, Containern nach wie vor, entsprechende Anforderungen bezüglich gesundheitlicher Unbedenklichkeit bei der Angebotseinholung zu berücksichtigen.  

 

Schadstoffprüfungen bei Verdacht auf Raumluftbelastungen:

Abhängig von Bauart, Bauzeit, Nutzung und Haustechnik sollte in Absprache mit den Betroffenen ein Prüfumfang bestimmt werden - manche der hier aufgelisteten

möglichen Gesundheitsrisiken in Gebäuden   sind natürlich nicht in jedem Gebäude zu erwarten.

Umfang von Prüfungen Bewertung von Gebäude-Prüfberichten

Auswahl von Prüfern, die von beiden Seiten akzeptiert werden können

Schadstoffprüfungen allgemein

Für Beratungen unsererseits wäre es stets hilfreich, eine möglichst umfassende Auflistung der eingesetzten Bauprodukte zu erhalten.  Musterblatt für Produktlisten

 

Aufgaben der Gewerbeaufsicht:

  • Sie triftt beim Vollzug der Arbeitsschutzvorschriften die erforderlichen Maßnahmen zum Schutze des Lebens und der Gesundheit der Arbeitnehmer, zur Erhaltung ihrer Arbeitskraft und zur Gestaltung einer menschengerechten Arbeit,
  • ist als moderne Behörde gleichermaßen Ansprechpartner für Arbeitnehmer und Unternehmer,
  • fördert die Eigenverantwortung der Unternehmen mittels moderner Managementsysteme und
  • sorgt für ein hohes Schutzniveau.(Quelle)

 

Grundsätzlich ist der Betriebsrat in der Pflicht, die Interessen der Mitarbeiter zu vertreten –
vor allem aber der Firmenbetreiber - arbeitshygienische Vorschriften einzuhalten und gesundheitliche Risiken zu beseitigen.

Letzterer sollte besonders auf die Mehrkosten hingewiesen werden, die ihm durch Krankheitstage, unkonzentrierte Arbeit und Leistungsabfall auf Grund von Beschwerden der Mitarbeiter entstehen.

 

 

Eine grundsätzliche Empfehlung:

 

Beschwerden, Aufforderungen zu Aktivitäten gegenüber allen (Betriebsräten, Vorgesetzte, Firmenleitung, Behörden) sollten stets mit Zeugen stattfinden und anschließendem „Gesprächsprotokoll, welches allen Beteiligten zugesandt wird“ bzw. besser noch grundsätzlich in schriftlicher Form erfolgen, da mündliche Aussagen im Nachhinein oft bestritten – Zusagen „vergessen“ werden. Nur so können Sie eine ausreichende und rechtzeitige „Information“ im Falle arbeitsrechtlicher Auseinandersetzungen (Meldepflicht Ihrerseits) auch dokumentieren.  

 

"Vertraulichkeit" - Hinweis für "Eltern, Lehrer, Arbeitnehmer..."

 

Beispiel: Diuron am Arbeitsplatz

 

Weitere Literatur (Diskussionsgrundlagen ohne fachlicher Bewertung unsererseits!):

Gesundheitsgefahren im Büro (DGUV)

Innenraumarbeitsplätze

Innenraumbelastungen  (UNI Saarland)

Dreimal gekämpft und doch verloren  (vergebliche Auseinandersetzungen dank eines "Arbeitsmediziners" als Gutacher)

 

⇑ zurück zum Seitenanfang

 

 

"Barrierefreier" Arbeitsplatz für Chemikaliensensitive, Umwelterkrankte

Besondere planerische und ausführungstechnische Anforderungen stellen sich für Behörden und Betriebe bei der Errichtung "barrierefreier Arbeitsplätze" für Umwelt-bedingt Erkrankte  -

vor allem natürlich, was die Produktauswahl betrifft.

Einen Überblick dazu finden Sie unter: "Barrierefreier Arbeitsplatz für Umwelterkrankte".

Viele der hier geschilderten Maßnahmen sollten allerdings grundsätzlich auch allgemein bei Neubauten und Renovierungen berücksichtigt werden, um spätere "Arbeitsplatz- bedingte Umwelterkrankungen", unter anderem auch das Sick-building-Syndrom (SBS)  bereits hier möglichst auszuschließen.

Weitere Infos: MCS, EHS - Wiedereingliederung 

Infos zu MCS, EHS weitere Krankheiten, die durch Umweltschadstoffe verursacht, in manchen Fällen aber zumindest beeinflusst werden können

Barrieren am Arbeitsplatz können aber auch Belastungen aus Elektrogeräten, vor allem aber auch aus Laserdruckern darstellen -

siehe dazu auch "Barrierefreiheit braucht mehr als Rollstuhlrampen"

 

⇑ zurück zum Seitenanfang

 

 

 

Schadstoffbelastung bei gewerblicher Tätigkeit mit "Gefahrstoffen"

Vor allem Handwerker haben häufig mit Langzeitfolgen von Schadstoffbelastungen durch "verwendete Materialien" zu kämpfen - bisher galt meist, Rechtsansprüche bei gesundheitlichen Problemen entstünden erst bei Überschreitung von gesetzlichen Grenzwerten.

Inzwischen werden auch individuelle Sensitivitäten mehr berücksichtigt- siehe dazu:

Bahnbrechendes Urteil zu "Berufskrankheiten"

 

Hohe Verantwortung (auch rechtlich) tragen bezüglich Gesundheitsgefährdung der Arbeitnehmer  die Arbeitgeber, wenn sie

  • nicht für ausreichenden Arbeitsschutz sorgen
  • Produkte nicht sachgerecht einsetzen (z.B. Produkte für Außen auch Innen anwenden lassen)

Bei rechtlichen Auseinadersetzungen bei Bauprojekten sollte primär hinterfragt werden, ob vom Auftragnehmer vor Beginn der baulichen Tätigkeit überhaupt

Hier müssen die möglichen(!) Gesundheitsrisiken erfasst und entsprechende Arbeitsschutzmaßnahmen festgehalten werden.

Dokumentation

Arbeitnehmer, die bei der Tätigkeit mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen haben, sollten

  • Arbeitgeber und Betriebsrat, denn Arbeitsschutzbeauftragten,  über die auftretenden gesundheitlichen Probleme informieren. Der Betriebrat ist angehalten, bei "Nichtreaktion des Arbeitgebers" Gesundheitsamt und Gewerbeaufsicht zu informieren! (Infos zur "Fürsorgepflicht")
  • dokumentieren, mit welchen Produkten beispielsweise auf der Baustelle gearbeitet wird (optimal Fotos der Produkte, Sicherheitsdatenblätter und technische Merkblätter sammeln - letztere sind meist im Internet abrufbar, müssen aber auf jeden Fall vom Händler bereitgestellt werden).
  • daneben sollten sie Aufzeichnungen erstellen, wann die gesundheitliche Probleme auftreten und welche Symptome sich dabei zeigen  (Gesundheits- Tagebuch)
  • optimal mit dieser Dokumentation eine qualifizierten Umweltarzt aufsuchen und sich ein entsprechendes Attest ausstellen lassen.

 

Um Gefällgikeitsgutachten (sowohl bei ärztlichen untersuchungen, als auch bei Schadstoffprüfungen vor Ort) zu vermeiden:

Empfehlungen bei Aufforderung, einen Betriebs- oder Amtsarzt aufzusuchen

Suche nach qualifizierten Schadstoffprüfern

Bewertung von Schadstoffprüfberichten

Kostenlose Stellungnahme zu Prüfberichten

 

Sollte sich durch diese Maßnahmen kein zufriedenstellendes Ergebnis finden lassen, ist die Einschaltung eines Anwalts unverzichtbar!

Das gesundheitliche Risiko bei der Arbeit beispielsweise

mit vielen Lösemitteln = VOCs (z.B. Benzol, Styrol, Toluol),

Flammschutzmitteln, Weichmachern, PVC- Produkten, PAFS,  Mehrkomponentenprodukten, teils krebserzeugenden Stäuben, Bioziden aber auch Formaldehyd u.v.a. 

wird nach wie vor vielfach -

ebenso wie auch bereits die Altlasten aus der Vergangenheit oft sehr lange (Holzschutzmittel, Asbest, PAKs, PCB, Biozide wie z.B. Diuron u.v.a. siehe    Beispiele jahrzehntelanger Ignoranz ) unterschätzt.

Selbst diese letzteren "Altlasten" stellen bei Sanierungen und Rückbaumaßnahmen auch Jahrzehnte nach ihrem "Verbot" noch ein hohes Gesundheitsrisiko für die Verarbeiter dar.

Vielfach treten gesundheitliche Langzeitfolgen erst Jahre nach der Betätigung mit diesen Stoffen auf. 

Spätestens dann ist das Vorhandensein der oben angesprochenen Dokumentation "unbezahlbar".

 

Nicht immer ist die Einhaltung gesetzlicher Grenzwerte ausreichend- vor allem bei der gleichzeitigen Verwendung mehrerer Stoffe kann es zu Additionseffekten durch mehrere "kritische Stoffe" - kommen, die bei der Erstellung von Grenzwerten  für die einzelnen Stoffe nicht berücksichtigt waren.

Auch die "Arbeitsschutzempfehlungen" in den technischen Merkblättern der Hersteller und Bewertungen in den "Sicherheitsdatenblättern" werden dieser Tatsache der möglichen Additions- und Kumulationseffekte nicht gerecht.

Aussagekraft von Sicherheitsdatenblättern und Technischen Merkblättern  sowie Gütezeichen, Zertifikaten

Mehr Infos zu Schadstoffen finden Sie in meiner Schriftbereihe (kostenlose Downloads)

 

Zurück zum Seitenanfang

 

 

 

"Gutachten" zur "Ablehnung von Anerkennung einer Berufskrankheit"

 

Bewertung von Gutachten

Verursacht durch den eklatanten Mangel an qualifizierten Umweltmedizinern werden in der Regel Fachärzte für Arbeits- und Umweltmedizin herangezogen, die sich in manchen Fällen durch eklatante Nicht- Bereitschaft zur Weiterbildung auszeichnen.

Entsprechend beziehen sich deren Fachgutachten für gerichtliche Auseinandersetzungen zur Freude der Sozialversicherungen immer wieder auf überholte Literaturquellen und Eigeninterpretationen anderer Gutachten.

Beispiel 2023 Erkrankung durch Styrol

Neue Erkenntnisse (beispielsweise Krebserkrankungen durch Styrol als Berufskrankheit) werden mit Aussagen alter Publikationen verleugnet- Erkenntnisse, Gerichtsentscheidungen und Publikationen aus den letzten Jahren (Robert- Koch-Institut, Universität Erlangen) sind diesen Gutachtern offenbar noch unbekannt.

 

Aussage Robert- Koch- Institut

Bei intensivem beruflichem Kontakt mit Benzol oder Benzolderivaten[1] wird ein multiples Myelom unter bestimmten Bedingungen als Berufskrankheit anerkannt.  

Textquelle Robert- Koch- Institut

 

 

Aussage Universität Erlangen:

Knochenmark: Blutkrebs und lymphatisches System

Berufliche Exposition oder Gefährdung, Arbeitsstoffe

Benzol, Homologe (Toluol, Xylole) oder Styrol

BK-Nr.: 1303 und 1318

Gefährdung bei:

  • Leukämien AML, ALL, CLL (Dosiswirkungsbeziehung
  • Non-Hodgkin-Lymphome (CLL, lymphoblastisches Lymphom, prolymphozytische Leukämie, Lymphoblastisches Lymphom, Mantelzell-Lymphom, Marginalzonen-Lymphom, Haarzellleukämie, Plasmozytom/Multiples Myelom, Burkitt-Lymphom, diffus großzellige Lymphome
  • (Aplastische Anämie und myelodysplastisches Syndrom als „Präleukämie“; keine eindeutige Dosiswirkungsbeziehung: Einzelfallbeurteilung: Übergang in chronisch myeloproliferative Erkrankungen (CML, PV, ET, OMF) möglich.

Textquelle 2017 bzw.  nach wie vor 3/2023


[1] Auch Styrol zählt zu den Benzolderivaten (chemie.de)

 

Zitiert wird stattdessen im konkreten Fall eine Stellungnahme zu benzolbedingten Erkrankungen

aus einem Tagungsbericht IX Potsdamer BK-Tage (15.-16.06.2012, Seite 51) die sich wiederum vor allem auf  Fachliteratur aus den Jahren vor 2000 bis 2010  bezieht, oben erwähnte Publikationen aber noch nicht berücksichtigt.

Obwohl diese Stellungnahme vom "Gutachter" als möglicherweise nicht mehr zeitgemäß angeführt wurde, kam die Verfasserin dieses Artikels in einem neuerlich beauftragten Gutachten 2019 zur Schlußfolgerung:

"Zusammengefasst kam Frau Dr.xxxx auch unter Berücksichtigung der Neueinstufung  von Styrol  seitens der IARC erneut zu dem Ergebnis, dass keine gesicherten Erkenntnisse darüber vorliegen, dass Styrol beim Menschen Multiple Myelome verursachen kann. 

Dies wiederum wurde als "Begründung" zitiert - als Grundlage zu einer Bewertung im entscheidenden, vom Gericht beauftragten Gutachten eines anderen Arbeitsmediziniers im April 2021:

"Zur BK 1303 BKV wurde festgestellt, dass die generelle Geeignetheit von Styrol, bösartige Erkrankungen des blutbildenden und lymphatischen Systems zu verursachen, beim derzeitigen Kenntnisstand zu verneinen ist!

Aus ausdrücklich "nicht gesicherten Erkenntnissen" wurde nun plötzlich eine "Verneinug"!

Auf Grund solcher "wissenschaftlicher Stellungnahmen" wurde dem Antragsteller bis heute (März 2023)  eine Anerkennung als Berufskrankheit verweigert!

Vom Anwalt, der eigentlich den Betroffenen unterstützen sollte, wurde die oben genannte Aussage des Robert-Koch-Instituts als "unspezifische Aussage" deklassiert. 

Ob aus dieser mangelhaften Recherchen auf  Haftungsansprüche gegenüber solchen Gutachtern möglich wären, bliebe noch rechtlich zu klären.

Hinweis: 

"Das Robert Koch-Institut (RKI) ist ein Bundesinstitut im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Gesundheit. Das RKI ist die zentrale Einrichtung der Bundesregierung auf dem Gebiet der Krankheitsüberwachung und -prävention und damit auch die zentrale Einrichtung des Bundes auf dem Gebiet der anwendungs- und maßnahmenorientierten biomedizinischen Forschung."

Zurück zum Seitenanfang

 

 

Pressemeldungen zu Raumluftproblemen an Arbeitsplätzen

Natürlich finden sich auch in den Medien immer wieder Berichte über Schadensfälle durch nicht verantwortungsbewusste Produktauswahl in Privathäusern, öffentlichen Gebäuden, Büros - vor allem auch "Containern".

Auch hier wird von den Verantwortlichen meist versucht, die Probleme gegenüber den "Betroffenen""kleinzureden", um Auseinandersetzungen mit Herstellern, Bauunternehmen, Planern zu vermeiden.

Völlig einseitig beachtet wird dabei auch der tatsächliche "Kostenfaktor: Schadstoffe am Arbeitsplatz", ebenso ignoriert wie die gesundheitlichen Risiken -  nicht nur aus Bauprodukten, Einrichtung sondern auch aus Elektrogeräten, Drucker und Faxgeräte.

Aus zeitlichen Gründen ist es uns nicht möglich, ähnlich wie bei unserer Priorität "Schulen, Kitas" diese Listung von Pressemeldungen ständig zu aktualisieren. 

Einige herausragende Beispiele:

21.03.2017

Berlin: Sporthalle der Polizei wegen Schadstoffen geschlossen

Der Sender RBB zitiert eine E-Mail, wonach das Gebäude nur mehr mit Atemschutzmasken betreten werden darf. Pressebericht

 

11.11.2016

Neu errichtetes Flüchtlingsheim schadstoffbelastet

Die unlängst fertiggestellte Flüchtlingsunterkunft an der Forstenrieder Allee kann nicht, wie zuletzt vorgesehen, noch in diesem November bezogen werden. Weil bei Schadstoffmessungen Formaldehyd in höherer Konzentration festgestellt worden sei, sei mit der Eröffnung der Wohnanlage voraussichtlich erst im Frühjahr 2017 zu rechnen. Pressebericht Süddeutsche

 

09.11.2016

Regensburg: Formaldehyd im Stadtgebäude

"Kein Anlass zur Besorgnis" - sagt die Stadt, obwohl:

„Direkte gesundheitliche Auswirkungen“ gebe es bereits bei Mitarbeitern, so ein Schreiben, das dem Wochenblatt vorliegt. Die Haut und die Atemwege seien betroffen, es komme zu Schwindel und Kopfweh. In dem Gebäude soll Formaldehyd, Pentachlorphenol (PCP) und Lindan vorhanden sein." Pressebericht

siehe dazu auch "Bagatellisierung von Messberichten"

29.08.2016

Staatsanwalt ermittelt:

Die Asbestbelastung eines Gebäudes, in dem rund 50 Mitarbeiter der Bremerhavener Fischereihafen-Betriebsgesellschaft (FBG) ungeschützt Abrissarbeiten durchführten, war dem Unternehmen schon Monate vor Baubeginn bekannt – die Kontaminierung wurde in einem Gutachten festgestellt. Mittlerweile ermittelt auch die Staatsanwaltschaft. Pressebericht

  

27.07.2016

Gift in Fertighäusern (ARD plusminus)

Chemikalien können auch nach Jahrzehnten noch krank machen. Und sobald das Haus verkauft werden soll, kommt es häufig zum Streit über die Sanierungskosten und den Wert der Immobilie.

Experten schätzen, dass es heute noch rund 700.000 ältere Fertighäuser gibt, die solche Probleme aufweisen könnten. Erst im Dezember 1989 wurden die hochgiftigen Biozide verboten. Bis dahin war nach  DIN 68800 die chemische Behandlung sogar staatlich vorgeschrieben.

Neben den gesundheitlich relevanten Schadstoffen PCP und Formaldehyd sind es vor allem zunehmend auftretende Gerüche, die ein Bewohnen oft unmöglich macht.

Zum Video

Infos zu Schadstoffbelastungen in Fertighäusern

zurück zum Seitenananfang

 

01.07.2016

Kirchahorn: Das Rathaus Ahorntal ist verseucht

Eine Untersuchung hat ergeben, dass das Holzgebälk in dem denkmalgeschützten Haus seit 36 Jahren verseucht ist. Die Schädlingsbekämpfungsmittel Pentachlorphenol (PCP) und Lindan sind bereits im Blut der Gemeindemitarbeiter nachgewiesen worden. PCP gilt als krebserregend, Lindan steht im Verdacht krebserregend zu sein.

Pressebericht

28.06.2016

Büros der Bauaufsicht wegen Schadstoffbelastung geräumt!

Am Hohenzollerndamm strömt die giftige und krebsverdächtige Chemikalie Naphthalin aus dem Dach des Bezirksamtsgebäudes. Mitarbeiter beklagten gesundheitliche Probleme, nun startet die Sanierung. Pressebericht

06.01.2016

Krank durch alte Parkettkleber im Jenarer Rathaus

"Das im Jahr 2007 von den Kommunalen Immobilien (KIJ) für 3,5 Millionen Euro zum städtischen Bürogebäude umgebaute ehemalige Angergymnasium muss in den nächsten zwei Jahren erneut teilweise saniert werden. Die Ausdünstungen von alten Parkettklebern auf Basis von Steinkohlenteerpech in den Fußböden sind für Mitarbeiter unerträglich.Pressebericht

10.10.2015

Die Chemiekeule im Dachstock

Was die Familie aus Emmen LU seit drei Jahren erlebt, ist ein Trauerspiel mit offenem Ausgang. Als sich das Paar für die Sanierung des Obergeschosses seines Einfamilienhauses entschied, zeigten sich Spuren von Schädlings­befall an einem freigelegten Quer­balken der Aussenwand.

Dieser wurde ersetzt, und der beauftragte Surseer Holzschutzfachmann Fabian Pfister empfahl, die ganze Dachkonstruktion zu behandeln. In die Balken gespritzt wurde daraufhin Arbezol Spezial, ein lösemittelhaltiges Holzschutzmittel mit dem Wirkstoff Permethrin.

Das Mittel ist zwar für die Behandlung von «Lebensräumen» zugelassen, soll laut Hersteller-Merkblatt in Wohn- und Schlafräumen aber nur bei vorhandenem Befall angewendet werden. Das war nach dem Ersatz des betroffenen Balkens nicht mehr gegeben.

Die Arztberichte des Zürcher Unispitals für Lotti Brändli, ­Peter Müller und Sohn Louis liefern übereinstimmende Befunde: 

«Die Reizung der Schleimhäute […] steht bei den Patienten im klaren zeitlichen ­Zusammenhang mit dem Aufenthalt im sanierten Gebäude.» Ausgelöst wurde diese wahrscheinlich durch die «Einwirkungen von flüchtigen Kohlenwasserstoffen».

Pressebericht

24.08.2015

Giftiges PCP in Büros entdeckt

Am Freitagabend wurden Teile des Polizeiabschnitts 42 in der Hauptstraße gesperrt. In mehreren Etagen des Altbaus war eine zu hohe Konzentration der giftigen Chemikalie PCP gemessen worden.

Pressebericht

16.01.2014

Giftstoffe in Geraer Justizzentrum aus Spachtelmasse

"Der Sachverständige schloss auch einen Hohlraum unter dem Fenster als Ursache aus, so dass nur noch der Zwischenraum zwischen der abgehängten Decke und der Ziegeldecke in Betracht kam. Dort trat der Geruch mit höherer Konzentration auf. Die "mörtelähnliche lichtgraue Masse ist Ausgangspunkt für Butanonoxim" und damit der maßgebliche Auslöser der Geruchswirkung, heißt es im Gutachten."

Pressebericht

20.08.2014

Mann ist sicher: "Dieser Boden hat mich vergiftet".

Kurz nachdem Volker Schenk in eine neue Wohnung gezogen war, fühlte er sich schwer krank. Sein Verdacht: Schädliche Stoffe im Fußboden haben ihn vergiftet. Doch der Bund, dem das Haus gehört, sieht keine Beweise – jetzt will Schenk klagen Pressebericht

Unabhängig von den tatsächlichen erst zu ermittelnden Ursachen der Belastungen:

Es verwundert immer wieder, wenn Vermieter nicht bereit sind, Prüfberichte an die Betroffenen weiterzugeben. Ursache dafür waren in der Vergangenheit sehr oft nicht umfassende Prüfaufträge oder aber doch "bedenkliche" Messergebnisse.

29.11.2013

Vergiftung im Jugendamt?

Kopfschmerzen, Übelkeit und Hautausschläge, darüber klagen Mitarbeiter des Jugendamtes in Treptow-Köpenick. Jetzt wurden ihre frisch renovierten Büros gesperrt, eine Vergiftung wird befürchtet.

46 von 69 Mitarbeiter des Jugendamtes Treptow-Köpenick melden sich nach Abschluss von Renovierungsarbeiten krank. Nun beginnt die langwierige Suche nach Verursachern und "Schuldigen".

Als Ursache des Übels kommen offenbar über 120 Substanzen in Frage!

Offensichtlich haben die Planer und Verarbeiter noch nie von "gewissenhafter Baustoffauswahl" gehört - und wer bezahlt nun Prüfungen und erneute Sanierung ? 

Pressebericht 1Pressebericht 2

 

20.11.2013

Erneut muss Stadt Bürocontainer schließen

Wieder ist in Bürocontainern der Stadtverwaltung der krebserregende Schadstoff Formaldehyd in zu hoher Konzentration nachgewiesen worden. Pressebericht

08.08.2013

Giftige Luft auf dem Dachboden

Krebserzeugendes Formaldehyd nach "energetischen" Dachsanierungen.

Der Dämmstoffhersteller  (Phenolharzplatten) fühlt sich nicht verantwortlich und bestreitet trotz vielfacher Richtwertüberschreitung (1110 µg/m³) gesundheitliche Risiken. Zitat: "Baustoffe entsprechen den bauaufsichtlichen Vorschriften!"

Der WDR berichtete über Schadstoffbelastungen nach  Dachausbau

siehe dazu auch: Bauschaum auf Formaldehydharzbasis

22.07.2013

Bauschaum auf  Formaldehydharzbasis

Bochumer Mieter in Sorge - Dämmstoffe gasen aus!

Gesundheitzsbelastungen nach Sanierung

Erneut kommt es nach einer energetischen Sanierung in einem Bochumer Wohnhaus zu Raumluftbelastungen durch UF-Ortsschäume; nach wie vor ist es kaum möglich, von den Herstellern wirklich ausreichende Informationen für eine gesundheitliche Bewertung  dieser Produkte  zu erhalten (siehe dazu auch  "News" aus 2012 zu diesem Thema.)

Umstritten sind die bisher durchgeführten Messungen im Hinblick auf die Messmethodik (vor der Messung wurde nach Aussage von Betroffenen sehr lange - über ein Woche - ausgiebig gelüftet,un d dann adhoc gemessen um möglichst niedrige Werte zu erhalten.)

Bis heute konnten offensichtlich die Mieter auch noch keine Prüfberichte erhalten - sie werden nur mündlich über Messwerte informiert; es bleibt eine sehr hohe Unsicherheit in Formaldehyd-belasteten Wohnungen.

Pressebericht

Sanierung

2.8.2013: Zugang zu 30 Dächern gesperrt

26.02.2013

Giftalarm im Finanzamt

Flott saniert, dieses Finanzamt in Alt-Friedrichsfelde 60. Nur, dass sich unheimliche Dinge dort abspielen: Bis auf wenige Ausnahmen leiden die Mitarbeiter an Atemwegs- und Hautproblemen. Jeder Vierte der 250 Beschäftigten ist krankgeschrieben. Gift-Alarm!  

Pressebericht

 

28.12.2012

Schadstoffsanierung in "neuer" Sporthalle in Nürnberg - geschätzte Sanierkosten: 1/2 Million Euro

Verursacher: 2-Chlorpropan Belastungen aus der Estrichdämmung

Erneut führen Phenolharzplatten (unterhalb der Gussasphalt-Bodenabdeckung) in einer Nürnberger Schule zu enormen Sanierkosten.

Link1,  Link 2,  Link 3

Der neuerliche Einsatz solcher Produkte erfolgte offensichtlich trotz entsprechender Warnungen der Arbeitsgruppe Bauen-Umwelt-Gesundheit (BUG) Nürnberg:

Zitat: "Zur Vermeidung einer zusätzlichen Raumluftbelastung durch 2-Chlorpropan in den Gebäuden der Stadt Nürnberg empfiehlt die Arbeitsgruppe "bug" Resol Hartschaumplatten weder im Innen- noch im Außenbereich weiter einzusetzen."   Wabolu Bericht, Seite 26    Mai 2012

23.10.2012

Hemer "Gebäude am Nelkenweg komplett geräumt"

Vorbildhaft wurde hier seitens der Behörden unmittelbar reagiert! Pressebericht

 

18.08.2012

Glykolbelastungen in einem Bürogebäude

in einem viel beachteten Beitrag in der Zeitschrift  "umwelt-medizin-gesellschaft" (Ausgabe 3/2012)  berichtet der Umweltmediziner  Dr. med. Peter Germann, Worms über einen konkreten "Schadensfall" in einem Bürogebäude  "Glykolbelastungen in einem Bürogebäude".


Verursacht durch einen Bodenbelagskleber bekamen 75 % der insgesamt 130 Mitarbeiter in einem neu errichteten Bürogebäude massive gesundheitliche Beschwerden (Müdigkeit, Konzentrationsstörungen, Augenbrennen, Augenschmerzen, deutlicher Leistungsabfall bei sportlichen Betätigungen). 

Weitere Informationen

 

 

⇑ zurück zum Seitenanfang 

 

 

 

Disclaimer und Datenschutz-Hinweis

 

 

zum Impressum

kostenloses Internet-Informationsportal des Netzwerkes

Europäische Gesellschaft für gesundes Bauen und Innenraumhygiene

 

beratung@eggbi.eu

Postanschrift:

EGGBI 

Josef Spritzendorfer 

Mitglied im Deutschen Fachjournalistenverband DFJV

 

Geschäftsstelle

Am Bahndamm 16

93326 Abensberg

 

Telefon:

(nur zu den angegebenen Beratungszeiten, siehe "Service")

09443 700 169

Fax:

09443 700 171

 

 

Disclaimer und Datenschutz-Hinweis