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CO2 Kompensation - Bäume pflanzen - Energiesparen - Glaubwürdigkeit
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Immer öfter werben Hersteller und Handelsketten mit "Klimaneutralität" - in vielen Fällen - gerade auch bei Baujprodukten handelt es sich dabei aber ledsiglich um unseriöses "Greenwashing"..... Als Arguemente werden oft zweifelhafte Maßnahmen mit "CO2 Kompensationsmaßnahmen" als Begründung dieser Werbe- Aussagen eingesetzt.
Aktuelle Bemühungen, dieser Verbraucher- Irreführung Einhalt zu gebieten, scheinen inzwischen auch die EU und unsere obersten Gerichte anzustrengen.
18.04.2024; BGH prüft: "Darf Katjes mit Klimaneutralität werben?"
· CO2- Kompensationsgeschäfte als Maßnahmen gegen den Klimawandel - Glaubwürdigkeit?
· Bewertung diverser Kompensationsangebote
· Wer zertifiziert "Kompensationsprojekte" und "Kompensationsanbieter"?
· Wieviel CO2 wird tatsächlich von einem Baum gebunden?
· Energiesparen - Alternativenergien CO2 Kompensation - Bäume pflanzen - Energiesparen - GlaubwürdigkeitCO2 Kompensation - Bäume pflanzen - Energiesparen - Glaubwürdigkeit
· Gesundheitliche Risiken aus "Alternativheizstoffen"
· Fragwürdige Förderung für "Alternativenergie" Holzverbrennung
· Fragwürdige Förderung nahezu "sämtlicher(!) Holzprodukte im Bauwesen "
· Förderprogramm "Bauen mit Holz" der bayerischen Staatsregierung
· Forderungen bezüglich staatlicher Förderung von "Holzverwertung"
Mit dieser Zusammenfassung sollten Kompensationsmaßnahmen für CO2 Emissionen keinesfalls grundsätzlich, aber auch nicht bezüglich "Bäume pflanzen" im Besonderen, negativ dargestellt werden. Vielmehr versuche ich seit längerem Angebote zu finden, die mit gutem Gewissen und aussagekräftigen Nachweisen empfohlen werden können.
Fakt ist, dass immer mehr Anbieter ihre Produkte als CO2 neutral bewerben - beispielsweise sogar Dämmstoffe aus teilweise fossilen Rohstoffen. Oft reicht manchen Firmen auch der Einsatz von "Naturstrom" um mit CO2 neutraler Produktion zu werben. Glaubwürdige Nachweise für beworbene CO2 Neutralität sind meist nicht erhältlich. Zahlreiche diesbezügliche "Zertifizierungen" dienen nur der Imagepflege der Firmen und der Kasse der Zertifikats- Vergabestellen - nicht aber der Umwelt.
Bedauerlich ist, dass ein Flut von Anbietern mit - für den Laien fast durchwegs unverständlichen Marketingaussagen für sich (und gleichzeitig oft gegen die "anderen" Anbieter) wirbt,
ohne mit klaren Hinweisen auf die
jeweils eigenen "Kriterien" bezüglich kontrollierter, nachhaltiger(!) Verwendung der gezahlten Beiträge mit glaubwürdigen "Nachweisen"
dem Interessenten einen klaren Leistungsvergleich zu ermöglichen.
Bisher bedeutete Kompensation für mich eine zeitgleiche Maßnahme bezüglich „Schaden“ und „Schadensausgleich“. Manche Anbieter versprechen aber eine Kompensation aktueller CO2 Belastungen mit "zukünftiger" (keineswegs wirklich garantierter) Emissionsreduktion über den Jahrzehnte dauernden Lebenszyklus eines Baumes, mit aktuell in den ersten Jahren(!) startenden aber nur sehr "bescheidenen" Ausgleich durch einen "Setzling"!
Bei meinen Recherchen* wurde inzwischen vielfach versucht, mir in langen Telefonaten
- die inzwischen ohnedies bereits allgemein anerkannte Notwendigkeit von Maßnahmen zur Reduktion von CO2 lokal, regional und international und
- die maßgebliche Bedeutung von Bäumen für unser Klima allgemein
zu erklären - die erwünschten schriftlichen - allgemein verständlichen - Informationen und vor allem Nachweise zu den jeweils angebotenen Maßnahmen blieben mir bisher verwehrt.
Ein erster "Erfolg": Eine Homepage eines Anbieters wurde kurzfristig nach der ersten Kontaktaufnahme bezüglich hinterfragten bisherigen Marketing- Aussagen bereits geändert.
Medienberichte und konträre Darstellungen unterschiedlicher "Anbieter" zu "Greenwashing der Baumpflanzindustrie" sind dabei leider keineswegs "vertrauensbildend" für "CO2 Ausgleich- investitionsbereite" Verbraucher, Unternehmer und Kommunen. Dies schadet natürlich einer grundsätzlich guten Idee massiv.
"Bäume pflanzen für die globale Zukunft" ist ein hervorragender Ansatz -
"Bäume pflanzen" mit dem Argument "Kompensation" aktueller CO2 Belastung ist kritisch zu hinterfagen.
*Ergänzungen und Korrekturen zu den bisherigen Recherche- Ergebnissse werden dankbar angenommen!
CO2- Kompensationsgeschäfte gegen den Klimawandel - Glaubwürdigkeit von Maßnahmen?
Achtung:
"Die Kompensation von CO2 durch Baumpflanzungen ist in Deutschland offiziell nicht möglich.
Viele Unternehmen, aber auch Privatpersonen möchten mit einer Baumpflanzung ihren Kohlendioxidausstoß kompensieren bzw. ausgleichen. Dies ist in Deutschland leider nicht möglich. Die Bundesregierung lässt sich für den Klimaschutz jeden “Baum” anrechnen, so dass eine weitere Bilanzierung eine Doppelanrechnung wäre." Quelle: Stiftung Unternehmen Wald
Das entscheidende Mittel gegen den Klimawandel ist zweifellos die Einsparung der CO2 Emissionen.
Vor allem Großkonzerne begannen allerdings bereits vor Jahren, an Stelle eigener "Einsparungen" sich mittels Kompensationsaktivitäten "freizukaufen" um damit massive Marketingarbeit zu machen -
in sehr vielen Fällen bedauerlicherweise damit aber unverantwortliches "Greenwashing" zu betreiben.
Sehr oft stehen die Aussagen der Kompensationsanbieter in massivem Gegensatz zur Realität - gerade am Beispiel "Bäume pflanzen" fehlt es in den meisten Fällen an glaubwürdigen Nachweisen langfristig abgesicherter Maßnahmen!
Zwischenzeitlich gibt es immer mehr Anbieter von "CO2 Ausgleichsmaßnahmen" vor allem auch für Privatpersonen, auch für kleinere Firmen und Kommunen - beispielsweise durch Wald- "Pflanzaktionen" in irgendwelchen Bundesländern in Forsten und auf Privatgründen, "Erstellung von Firmenwäldern" als Kompensation, aber auch weltweit vor allem in Regenwaldgebieten.
Vielfach werden den Interessenten "selbsterstellte" Zertifikate angeboten, die den Kunden häufig möglicherweise nur eine "Sicherheit" von überprüfbarer Kompensation "vorgaukeln."
Große Firmen, aber auch manche Kommunen geben sich mit solchen Zertifikaten als Marketing- Instrument zufrieden, auch wenn entsprechende Werbeaussagen beispielsweise Konzernen wie Shell inzwischen gerichtlich untersagt worden sind.
Glaubwürdige Nachweise der Nachhaltigkeit - vor allem aber auch, dass es sich wirklich um "Zusatzpflanzungen" und nicht um "Ersatzpflanzungen" für gleichzeitig gefällte Bäume handelt, konnten wir bisher nicht erhalten.
Zudem: Ein neu gepflanzter Baum erreicht frühestens(!) nach 20 bis 30 Jahren gleichwertige CO2 Reduktion wie entsprechend eventuell gleichzeitig gefällte ältere Bäume - eine Kompensation mit aktuellen (!) CO2 Belastungen ist somit nicht erkennbar.
Die "Kritik" bzw. die aktuellen diesbezüglichen Recherchen betreffen nicht zahlreiche weitere CO2- Kompensationsmaßnahmen, beispielsweise zum Schutz von Regenwäldern! Hier gibt es offensichtlich Institutionen, die sich seit Jahren nachweisbar seriös mit viel Engagement um wirksame Maßnahmen bemühen - natürlich sollten auch hier die Iintiatoren und deren Ernsthaftigkeit im Einzelfall sorgfältig bewertet werden.
Interessant wäre, wie Aussagen zu Maßnahmen in Deutschland zu werten sind, daß pro Setzling 1 Tonne CO2 garantiert(!) als Kompensation gebunden wird.
"Dafür werden für den ermittelten CO2-Ausstoß im Jahre 2020 in Höhe von knapp 780 Tonnen CO2 auf einem Areal bei Köln 780 Bäume angepflanzt - jeder Baum kompensiert eine Tonne CO2!
Zitat, 20.01.2022 betreffend ein Projekt mit "planted", Köln
In vielen Fällen gibt es massive Zweifel an der Nachhaltigkeit solcher Maßnahmen - vor allem fehlt es fast immer an verbindlichen Nachweisen, "wie es den Bäumen nach drei oder dreißig Jahren geht – und ob es sie überhaupt noch gibt" - erst dann brächten sie nämlich erstmals wirkliche CO2 Kompensation.
Oft erfolgen die Pflanz- Maßnahmen auf "öffentlichen Gründen" (Zitat: "vertrauensvolle Kooperation mit dem HessenForst, wo wir Flächen bepflanzen dürfen" (Homepage Februar 2022) - obwohl eine nachhaltige Bewirtschaftung der Forste zu den Hauptaufgaben der Forstämter ohnedies zählt...
Bei Aufpflanz- Tätigkeiten auf (angestrebt?) "erworbenen Grundstücken"
Zitat: "Unsere Vision ist es, vorrangig eigene Flächen zu bepflanzen, so dass wir eine 100% ige Sicherheit über den Fortbestand der Bäume gewährleisten können."
stellt sich die Frage, was mit den Grundstücken, vor akllem aber den "finanzierten" Bäumen im Falle einer Insolvenz dieser Anbieter, oder bei Auflösung teils gemeinnützig tätiger Vereine und damit verbundenen Zwangs-Veräußerungen geschieht.
Wenig Aussagekraft haben auch "Versprechungen" wie "3 Jahre Pflege und Überlebensgarantie" (in diesen 3 Jahren erfolgt kaum bereits eine entsprechenden CO2 Kompensation - wer garantiert anschließend einen verantwortungsbewussten Einsatz der "Kompensationsgelder"?
"Kritische Medienberichte" zur Glaubwürdigkeit solcher CO2- Kompensationsangebote
11.03.2022 Hamburger Abendblatt:
"Bäume pflanzen als CO2 Kompensation - wie sinnvoll ist das?"
In der Theorie ergeben Aufforstungsprojekte durchaus Sinn: Bäume nehmen bei der Photosynthese CO2 auf und können den enthaltenen Kohlenstoff langfristig binden. Damit tragen sie zum Klimaschutz bei. In der Praxis ist die Rechnung allerdings nicht ganz so einfach.
Eine Studie der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich machte 2019 Hoffnung. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler kamen zu dem Schluss, dass die Erde 900 Millionen Hektar Wald mehr tragen könnte als jetzt. Würden diese Flächen aufgeforstet, könnten 205 Gigatonnen Kohlendioxid aufgenommen werden, was knapp zwei Drittel der menschengemachten Emissionen wären. Doch die Studie erntete heftige Kritik. Die Untersuchung, urteilten andere Forscherinnen und Forscher, sei zu ungenau. Sie ließe wichtige Faktoren außen vor, und auch die Zahlen seien viel zu optimistisch.
CO2-Reduktion: Aufforstungen erst in zehn bis zwanzig Jahren wirksam
„Es wird oft so dargestellt, als wäre es das Einfachste der Welt, rauszugehen und Bäume zu pflanzen. Aber in der Realität ist das Aufforsten keine Universallösung“, sagt Christopher Reyer vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK). Der Wissenschaftler forscht vor allem zu den Auswirkungen des Klimawandels auf Wälder und andere Ökosysteme.
Grundsätzlich sei es natürlich sinnvoll und wichtig, Bäume zu pflanzen, sagt Reyer. Kritischer sieht er aber den „Ausgleichshandel“, der durch die CO2-Kompensation geschaffen werde. „Das Komplizierte daran ist, dass die Bäume über einen langen Zeitraum wachsen müssen, während die Emissionen mit einem Flug oder einer Industrietätigkeit ausgestoßen werden. Das heißt: Man geht erst mal in Vorkasse“, erklärt Reyer.
"Das sieht auch Sandra Hieke so, Waldexpertin der Umweltorganisation Greenpeace. „Bis eine Aufforstung eine positive CO2-Bilanz hat, können zehn bis zwanzig Jahre vergehen“, sagt die Forstwirtin. Wichtiger sei es, Emissionen zu senken und Wälder zu schützen. Gerade die kommenden 20 Jahre, da sind sich Forschende einig, seien entscheidend, wenn es um die Eindämmung des Klimawandels geht."
07.01.2022 Handelsblatt - Pressebericht
"Grünes Gewissen durch Kompensation?"
"Gemeint ist nichts anderes, als sich mit ein paar gepflanzten Bäumen ein grünes Gewissen einzukaufen, bevor man dann im viel zu großen SUV eine Kurzstrecke durch die Innenstadt fährt. Aus Sicht des Rechtsprofessors Clemens Kaupa und neun seiner StudentInnen der Universität Amsterdam absolut irreführend, weshalb die Gruppe kurzerhand eine 95-seitige Beschwerde gegen das Unternehmen bei der niederländischen Werbekommission einreichte – und Recht bekam."
5.01.2022
"basic-thinking.de" Bäume pflanzen gegen Emissionen? Das bringt die CO2 Kompensation wirklich
Zitate: "Eine Wette auf die Zukunft
Auch hier weiß man aber natürlich nicht im Voraus, ob ein Baum, den ich heute pflanze, in 20 Jahren wirklich noch steht. Denn auch in Europa gibt es vermehrt Dürren, Waldbrände und Erosionen.
Man verspricht also bei der Aufforstung vollmundig Klimakompensationen heute, wettet dabei aber darauf, dass die Effekte irgendwann in der Zukunft greifen. Ob das dann wirklich so sein wird, weiß jedoch keiner so genau.
Klimaprobleme exportieren
Ein anderer Kritikpunkt an den Klimaprojekten in fernen Ländern ist, dass wir damit – mal wieder – das Klimaproblem exportieren. So sagt etwa Kathrin Hartmann, Journalistin und Autorin des Buches „Die grüne Lüge“:
Kompensationen, wie sie viele Firmen versprechen, etwa durch Bäume pflanzen, verschieben das Problem in die Zukunft und dorthin, wo Klimawandel heute schon spürbar ist: in die Entwicklungs- und Schwellenländer des globalen Südens."
ARD 11.11.2021
PR- Mogelpackung "Bäume pflanzen fürs Klima"
Große Unternehmen, kleine Start-Ups, Influencer*innen und Politiker*innen versprechen, die Welt zu retten oder sie zumindest ein bisschen besser zu machen - mit dem Pflanzen von Bäumen. Das Geschäft mit den Klimawäldern ist riesig. Firmenchef*innen und Regierungsvertreter*innen lassen sich gerne beim Bäumepflanzen ablichten, schließlich zeigt das vermeintlich, wie sehr ihnen die Zukunft des Planeten am Herzen liegt.
"Denn selbst wenn sie alle freien Flächen auf unserem Planeten heute mit Bäumen bepflanzen würden, würde das vielleicht zwanzig Prozent des Klimaproblems lösen. Aber dafür müssten die Bäume dann auch bis zum Ende des Jahrhunderts stehen. Und das ist das Problem. Bäume pflanzen ist gut, aber nicht für den CO2-Ausgleich. Dazu müssten Sie ja sicher sein, dass der Wald auch mindestens fünfzig Jahre stehen bleibt. Und das kann niemand garantieren", kritisiert Dietrich Brockhagen, Geschäftsführer von "Atmosfair".
Auf jeden Fall sollten sich Firmen, Kommunen und auch private Spender im Vorfeld vergewissern, dass der betreffende Anbieter auch wirklich "Nachhaltigkeit" garantieren kann und sich aus solchen "Konstrukten" nicht nur übermäßig lukrative Geschäftsführer- und Mitarbeitergehälter ergeben.
3.11.2021 Handelsblatt - Pressebericht
"Der Schmu mit dem Bäumepflanzen"
Der Shell-Satz: „Mache einen Unterschied, fahre CO2-neutral“ sei irreführend.
Die Deutsche Umwelthilfe hält die Kampagne für dreistes „Greenwashing“ und prüft, ob sie dagegen in Deutschland angehen kann. Auch auf der Weltklimakonferenz in Glasgow wird derzeit diskutiert, was aus dem Instrument „Kompensation“ wird. Jüngst warnten 41 internationale Forscher eindringlich vor den „Mythen“ der CO2-Kompensation.
2.11.2021 Handelsblatt - Pressebericht
"Zweifelhafte Aufforstung durch Konzerne"
"Tanken ohne schlechtes Gewissen. Das verspricht der Ölkonzern Shell neuerdings seinen Kunden. Wer sich an der Zapfsäule des Unternehmens bedient, der kann sich für einen kleinen Cent-Betrag ein grünes Gewissen kaufen und die Klimabilanz ausgleichen – so die Botschaft. Das Kohlendioxid, das Verbrenner in die Atmosphäre blasen, ließe sich kostengünstig und bequem durch Waldschutz oder das Pflanzen von Bäumen ausgleichen, suggeriert Shell.
Nur geht diese Rechnung aus Sicht von Juraprofessor Clemens Kaupa und neun seiner Studenten von der Universität Amsterdam nicht auf."
2.11.2021
Utopia - "Bäume pflanzen ist kein CO2 Freifahrtsschein"
"Wer Bäume pflanzt, um sich nicht einschränken zu müssen, betreibt keinen Klimaschutz, sondern wirklich eine Art Ablasshandel: Geld gegen grünes Gewissen. Wer es dagegen erst meint, muss nicht nur spenden, sondern in erster Linie sein Verhalten ändern – auf einer sehr grundlegenden Ebene.
Zusätzlich dazu kann man aber seriöse Baumpflanzorganisationen unterstützen – in einem Rahmen, der sinnvoll ist. Auch wenn die Pflanzungen jetzt noch nicht ihren Zweck erfüllen, können sie es in ein paar Jahrzehnten tun. Und die Klimakrise hat gezeigt, wie wichtig es ist, für die Zukunft zu planen."
23.10.2021
Expertin: "Bäume pflanzen zur CO2-Kompensation ist Scheinlösung"
Berlin (epd). Das Pflanzen von Bäumen zur CO2-Kompensation ist nach Angaben der Entwicklungsexpertin Jutta Kill eine "Scheinlösung". Der Kompensationsweg schade immer dem Klima, sagte die Biologin und Beraterin dem Evangelischen Pressedienst (epd) vor dem Start des 26. UN-Klimagipfels in einer Woche .
Kill wies darauf hin, dass die Kohlenstoffspeicherung kleiner Bäume, die neu gepflanzt sind, minimal sei. Und bei kommerziellen Plantagen würden die Bäume nach kurzer Zeit wieder abgeholzt. Oftmals werde überdies auf schnell wachsende Bäume wie Eukalyptus, Kiefer oder Akazie gesetzt. "Das wirkt sich wiederum ökologisch sehr stark aus: Eukalyptus zum Beispiel ist sehr durstig, was den Wasserspiegel von Bächen und Quellen oft deutlich absenkt."
Handelsblatt, 19.05.2021
"Mit Klimaneutralität darf nicht jeder werben!"
"Viele Unternehmen werben mit dem Slogan „klimaneutral“. Die Wettbewerbszentrale sieht in einigen Fällen Greenwashing und hat Unternehmen abgemahnt.
Doch in den beanstandeten Fällen stelle die beworbene Klimaneutralität „lediglich ein rechnerisches Ergebnis dar, das durch den Kauf von CO2-Ausgleichszertifikaten erreicht wird“, heißt es. Mit solchen Zertifikaten werden Maßnahmen in Entwicklungs- und Schwellenländern, meist ohne Zusammenhang zum werbenden Unternehmen oder den Produkten, unterstützt. Dazu gehören zum Beispiel Baumpflanzaktionen in Uruguay, saubere Kochöfen in Ghana oder der Paranuss-Anbau in Peru."
17.03.2020 "Welt" - Pressebericht
"Die Schönheitsfehler der Baumpflanzaktionen"
Zitat: „Unternehmen verkünden gerne große Zahlen gepflanzter Bäume. Man hört in der Regel aber nicht, wie es den Bäumen nach drei oder dreißig Jahren geht – und ob es sie überhaupt noch gibt.“
atmosfair.de - Waldschutzprojekte
Waldprojekte über freiwillige CO₂-Kompensation zu finanzieren, hält atmosfair jedoch nicht für den richtigen Ansatz. Denn dabei bestehen die folgenden Risiken:
"Keine Garantie der dauerhaften CO₂-Bindung (Permanenz)
Das Problem der Dauerhaftigkeit (Permanenz) ist bei Waldprojekten ungelöst. Wenn der Wald abgeholzt wird oder aus anderen Gründen verschwindet (z.B. durch Schädlingsbefall), wird das gespeicherte CO₂ wieder freigesetzt. Das CO₂ ist also nur so lange gebunden, wie die aufgebaute Biomasse nicht zersetzt wird. Ein Wald muss mindestens 50, wenn nicht 100 Jahre bestehen, um eine nennenswerte Klimawirkung zu haben, da dann die Freisetzung einer beachtliche Menge CO₂ an die Atmosphäre verzögert wird.
Hohes Risiko für Nutzungskonflikte; und damit verbunden Leakage und unzureichende Wahrung von Menschenrechten
Ferner ist das Leakage-Problem ungelöst: Wenn Akteure oder andere Ursachen für Abholzung durch ein Waldprojekt nur in andere Waldteile außerhalb der Grenzen des Waldprojektes verlagert werden, dann entstehen zwar einerseits CO₂-Zertifikate im Projekt, aber Wald wird dennoch anderswo abgeholzt. Zudem gibt es Beispiele, in denen es bei zertifizierten Waldprojekten mehrfach zu Menschenrechtsverletzungen kam. Ein Beispiel hierfür sind Vertreibungen im Kikonda Aufforstungsprojekt in Uganda, einem unter dem Gold Standard zertifizierten Projekt, über die 2016 unter anderem von der Journalistin Susanne Götze auf Spiegel online berichtet wurde.
Notwendigkeit der Vorabfinanzierung für CO₂-Kompensation können Projektfinanzierung gefährden
Eine Vorabfinanzierung der Aufforstung ist notwendig, da die lokale Bevölkerung die Zahlungen sofort benötigt. Jedoch zahlt der Kunde so für einen Wald, der erst noch aufgeforstet werden muss. Wird der Wald zerstört, kann der Kunde trotzdem kommunizieren, dass er seine Emissionen kompensiert hat. Vorher oder nachher zu zahlen – beides ist daher schwierig.
Kein derzeit existierender Standard kann die Einhaltung von Menschenrechten und die Dauerhaftigkeit von Kompensationsprojekten garantieren [2]. Vielmehr ist nicht einmal das Fortbestehen heutiger Standards über einen Zeitraum von 50 Jahren gesichert. Über die Anforderungen bestehender Standards hinaus müssen daher folgende Minimalvoraussetzungen erfüllt werden: Das Waldschutzprojekt muss in nationale und regionale politische Abkommen, Programme und Maßnahmen eingebettet sein und der Projektbetreiber muss ein Fortbestand der projektbezogenen Waldflächen von mindestens 50 Jahren versichern."
23.05.2017
natur.de - Bäume pfanzen reicht nicht
Aussage "VerbraucherFenster Hessen"
Wer sich finanziell bei einem Aufforstungsprojekt engagieren oder prüfen möchte, auf welche Pflanzaktionen bestimmte Unternehmen setzen, dem können zum Beispiel Siegel wie der Gold Standard und der Verified Carbon Standard weiterhelfen. Die Siegel geben darüber Auskunft, wie nachhaltig die durchführenden Organisationen oder die Projekte sind.
Wir haben diese beiden genannten Label - Vergabestellen gebeten, uns die Kriterien und Kontrollmechanismen mitzuteilen, nach denen die Label verliehen werden. Grundsätzlich ziehen wir im Allgemeinen die Vorlage der eigentlichen Nachweise
stets jedem "Gütezeichen" oder "Zertifikat" vor.
Vor allem benötigen wir für eine Beurteilung/ Empfehlung ähnlich wie bei unserem "Gütezeichenvergleich Baustoffe" entsprechende transparente (auch dem Verbraucher zugängliche) verständliche Kriterienkataloge und entsprechende glaubwürdige Langzeit -Kontrollnachweise, um möglicherweise einzelne Anbieter in nächster Zeit im Rahmen eines "Vergleichs" von Transparenz und Kontrollnachweisen empfehlen zu können.
Es wurden daher eine Reihe von Anbietern bereits mit der Bitte um solche Informationen angeschrieben - der Rücklauf von Antworten ist bisher noch spärlich, die Antworten noch nicht ausreichend.
Außer allgemeinen Antworten bezüglich der Bedeutung von Wald und Bäumen (inzwischen vermutlich allgemein bekannt), erhielten wir bisher keine konkreten "Kriterienkataloge", wie durch eine nachhaltige = langfristige "Kontrolle"-
(mindestens 30 Jahre = Voraussetzung für eine glaubwürdige - ohnedies nur nachgelagerte Kompensation; der Setzling von heute wird in den nächsten Jahren sicher noch keine echte Kompensation aktueller Emissionen darstellen!)
die Umsetzung der "versprochenen" Maßnahmen gewährleistet wird,
um dem teilnahmewilligen Verbraucher wirkliche Sicherheit für eine korrekte "Investition" transparent darzustellen.
Vor allem bei gemeinnützigen Institutionen würde den Verbraucher aber sicher auch die "Jahresbilanz" (Anteil von Gehältern, Organisationskosten) interessieren, bevor er sich zu einer Teilnahme entschließt.
25.01.2021 Ökotest
Bäume pflanzen fürs Klima - so sinnvoll ist der Trend wirklich
Ökotest nennt Bedingungen - das "ziellose Pflanzen neuer Bäume musss nicht der beste Weg sein, um den Klimawandel zu stoppen!
"Zahlreiche Unternehmen werben bereits mit klimaneutralen Produkten oder klimaneutralen Firmenstandorten. Viele Organisationen investieren dazu in Aufforstungsprojekte, über die sie eine bestimmte Anzahl an Bäumen pflanzen lassen, um ihre CO2-Emissionen rechnerisch auszugleichen.
Auch Privatpersonen spenden für Aufforstungsprojekte oder pflanzen über Umweltschutzorganisationen Bäume, um zum Beispiel ihre Flugreisen zu kompensieren. Auf den ersten Blick klingt das nach einer tollen Sache. Doch ob sich das Bäumepflanzen tatsächlich nachhaltig positiv aufs Klima auswirkt, hängt besonders von der Zeit nach dem Auspflanzen ab."
CO2 Kompensation mit Bäumepflanzen für 9 Euro im Monat?
https://www.facebook.com/planted.hq/videos/398296685465835/
Dazu ein Hinweis:
In Deutschland kostet das Pflanzen eines Baumes zwischen 1 und 5 €. [taz]
Aber Achtung: Bäume in Deutschland pflanzen und dies als CO2-Ausgleich zu werten ist gar nicht möglich, da die Bundesregierung sich die CO2-Speicherung aller Bäume in Deutschland anrechnen lässt.
Es wäre somit eine Doppelberechnung, wenn Unternehmen ihren CO2-Ausstoß in Deutschland mit Baumpflanzungen kompensieren würden. [wald.de]
Weltweit kann man schon ab 7 Cent einen Baum pflanzen lassen. (Textquelle)
Bewertung diverser Kompensationsangebote
Grundsätzlich sind alle seriösen Maßnahmen zu begrüßen, die zu einer Reduktion der CO2 Emissionen führen - natürlich auch Kompensationsleistungen, wenn eine unmittelbare Reduktion der Eigenemissionen kurzfristig (noch) nicht umsetzbar ist -
wenngleich natürlich eine zeitaktuelle eigene "Einsparung" grundsätzlich vorzuziehen ist.
Zu unterscheiden ist aber zwischen diversen Angeboten von Aufforsten, Walderhalt, Investitionen in Projekte für die Produktion alternativer Energien, Schutz und Renaturierung von Mooren...,
soferne die Anbieter ihre "Seriosität" nicht nur in Form von Prospekten, Internetpräsentationen oder teils wenig transparenten Gütezeichen nachweisen, sondern tatsächliche Nachweise der "Nachhaltigkeit" ihrer Projekte vorlegen können.
Einzuhalten sind mindestens international anerkannte Mindeststandards der Transparenz - (ISO 14064).
Einen Überblick über diverse Kompensationsangebote bietet das
Umweltbundesamt mit der Publikation
"Freiwillige CO2-Kompensation"
Zitat daraus:
"Transparenz und Regelwerk
Transparenz dient sowohl der Überprüfbarkeit und Nachvollziehbarkeit, soll jedoch auch Willkür und Korruption verhindern.
- Die Projektdokumentation, der Monitoring-, der Validierungs- und der Verifizierungsbericht sollten öffentlich einsehbar und frei zugänglich sein.
- Für die externe Kommunikation sollte darauf geachtet werden, dass Formulierungen verständlich und Informationen leicht auffindbar sind.
- Die Prüfinstitution, die die Zertifizierung eines Projekts vornehmen, sollten nach klaren Regeln zugelassen werden und regelmäßig überprüft werden.
- Ist ein Standard besonders anspruchsvoll, macht er die Prüfinstitution für die von ihnen verifizierten Emissionsminderungen haftbar."
Ähnlich wie bei Gütezeichen und Zertifikaten für Bauprodukte
empfehlen wir aber auch bei der Prüfung diverser Angebote, sich nicht auf Aussagen bezüglich der Einhaltung diverser "Kriterien" zu verlassen, sondern die Nachweise zu verlangen, welche die Einhaltung dieser "Kriterien" bestätigen.
Vor allem bei Aufforstungs- und Walderhaltungsmaßnahmen ist nachzuweisen, dass es sich hier nicht um "kurzlebige Alibihandlungen" handelt, sondern dass durch verbindliche Verträge, (z.B. Grundbucheintragungen...) gewährleistet ist, dass gepflanzte Bäume auch zum Zeitpunkt, in dem sie wirklich erst ihre volle Funktion erfüllen können (nach 20, 30 Jahren) noch einem garantierten Schutz unterliegen,
dass die, diesen Organisationen, Vereinen, Institutionen anvertrauten "Kompensationsmittel" tatsächlich langfristige CO2 - Einsparungen bewirken.
Allgemein mögliche Risiken und Vorbehalte gegenüber freiwilliger "Kompensation"
In einer weiteren
Publikation des Umweltbundesamtes "Freiwillige Kompensationszahlungen" werden einige mögliche "Risiken" aufgelistet:
Die Kritikpunkte gegenüber der freiwilligen Kompensation lassen sich im Wesentlichen auf drei Einwände verdichten:
• Falsche Priorisierung: Aufgrund der Einfachheit der Kompensation besteht bei Unternehmen und Verbrauchern die Gefahr, dass aus Umweltsicht geeignetere Problemlösestrategien zu Gunsten von Kompensationszahlungen unterlassen werden.
• Greenwashing: Mittels CO2-Kompensation werden andere, möglicherweise gravierendere Umweltschäden kaschiert (z.B. Biodiversitätsverlust bei Moorabbau).
• Rebound-Effekte: Die Kompensation einer umweltschädlichen Handlung kann dazu führen, dass die umweltschädliche Handlung verstärkt nachgefragt wird, weil sie jetzt nicht mehr als umweltschädlich wahrgenommen wird (direkter Rebound-Effekt). Im Sinne einer DeSensibilisierung („Ich tue schon was“) könnte die Aufmerksamkeit und das Engagement für andere Umwelthandlungen sinken (indirekter Rebound-Effekt).
Baden Württemberg - CO2 Kompensation durch Unternehmen
(Ministerium für Umwelt, Klima- und Energiewirtschaft, 2021)
Hinweise für Unternehmen zu Kompensationsmaßnahmen mit Auflistung auch von "Fallstricken".
Zitate:
"Die Möglichkeit, Emissionen zu kompensieren, ist für den Klimaschutz nur dann sinnvoll, wenn sie als letztes Mittel in eine derartige Strategie eingebunden ist. Auch wenn die Kompensation meist deutlich kostengünstiger ist, sollte es nicht die erste Wahl sein oder gar einen Anreiz darstellen, weniger ambitioniert THG-Emissionen zu vermeiden oder zu reduzieren. Es sollten nur die Emissionen, die nicht vermieden oder durch Optimierung des Wertschöpfungsprozesses reduziert werden können, kompensiert werden."
"Permanenz nicht sicher
Aufforstungsprojekte – dauerhafter Schutz eines Waldes kann weder durch existierende Klimaschutzstandards noch durch Projektbetreiber garantiert werden. Wird der Wald abgeholzt, zum Beispiel weil Brennholz zum Kochen benötigt wird, werden die eingesparten Emissionen wieder freigesetzt."
Wer zertifiziert "Kompensationsprojekte" und "Kompensationsanbieter"
Anbieter von CO2 Kompensationen werben in der Regel mit "Zertifikaten".
Manche dieser Zertifikate werden von den Anbietern selbst erstellt und dem "Käufer" damit der Eindruck von Seriosität geboten,
es gibt aber auch nationale und internationale Institutionen, welche den Anbietern nach Überprüfung derer Projekte eine Zertifizierung anbieten.
Eine Bewertung der "Glaubwürdigkeit" obliegt derzeit dem Verbraucher -der Markt stellt sich hier äußerst unübersichtlich dar!
EGGBI hat eine Reihe dieser "Zertifizierer" um weitere Informationen gebeten - die Antworten werden nach Eintreffen hier kommuniziert werden.
Die nachfolgenen Aussagen betrffen ausschließlich Kompensationsmöglichkeiten durch "Forstprojekte" laut der jeweiligen Hoempage.
TÜV Nord
"verifizierte Klimaneutralität"
Zertifiziert werden hier "Kompensationsanbieter" und "Projekte" auf der Basis eines eigenen Standards (TÜV Nord Standrds TN-CC 020)
Während eine Kompensation durch Investitionen in Klimaschutzprojekte (CO2-Zertifikate) nach diesem Standard anerkannt wird, werden die folgenden Maßnahmen der Kompensation nicht anerkannt:
- Wälder einschließlich Anlage und Renaturierung sowie Aufforstungsmaßnahmen durch Landnutzung und Landnutzungsänderungen
- Revitalisierung von Waldmooren
- Kohlenstoffabscheidung und -speicherung (CO2-Sequestrierung und CCS) - Sequestrierung im Boden
VERRA (Verified Carbon Standard)
Zertifiziert weltweit Projekte, die nach dem VCS Standard erstellt werden.
Bezüglich Forstmaßnahmen gibt es folgende anerkannte Kategoerien
- Aufforstung, Wiederaufforstung und Wiederbepflanzung (ARR)
- Landwirtschaftliche Flächenbewirtschaftung (ALM)
- Verbesserte Waldbewirtschaftung (IFM)
- Reduzierte Emissionen aus Entwaldung und Degradation (REDD)
- Vermiedene Umwandlung von Grasland und Buschland (ACoGS)
- Wiederherstellung und Erhaltung von Feuchtgebieten (WRC)
Derzeit geht aus den Internetunterlagen noch nicht klar hervor, in welcher Weise die CO2 Einsparberechnung bei Aufforstungen erfolgt - (über welchen Zeitraum, mit welch dauerhafter Sicherheit wird hier "pro Baumsetzling" kalkuliert?)
Laut einer Mail (März 2022) wird derzeit dazu detaillierteres Erklärmaterial entwickelt.
Kompensationsanbieter kommunizieren unter anderem VCR Zertifikate zu kaufen und zusätzlich zu eigenen Baumpflanzungen jeweils 1 Tonne CO2 Kompensation pro Setzling zu hinterlegen.
Gold Standard
bietet Projektzertifizierungen
"Ein höherer Standard für eine klimasichere und nachhhaltige Welt"
Hier wird auch eine Kompensation durch "Landnutzungsakitivitäten" zertifiziert - mit gewissen Vorgaben:
Sicherstellung der Umweltintegrität: Wir stellen keine CO2-Gutschriften für REDD+-Projekte aus, da wir Bedenken hinsichtlich der Umweltintegrität haben, einschließlich der Fähigkeit, Leckagen zu kontrollieren (wenn Entwaldungsaktivitäten einfach in ein anderes Gebiet verlagert werden) und das Risiko einer Überschätzung von Gutschriften aufgrund von Unsicherheiten bezüglich der Ausgangslage.
Unsere Regeln für Forstprojekte stellen ausdrücklich sicher, dass Projekte keine Bäume fällen, um Platz für neue Plantagen zu schaffen. Und um die Dauerhaftigkeit zu gewährleisten, verlangt Gold Standard einen festen Beitrag von 20 % für einen gepoolten Compliance-Puffer, der im Gegensatz zu anderen Standards auch nach dem Anrechnungszeitraum des Projekts unangetastet bleibt, wodurch das Risiko einer Stornierung und Nichtdauerhaftigkeit weiter reduziert wird.
Kritisiert werden teilweise, internationale Zertifizierungen seien "extrem kostspielig, bürokratisch, und zeitaufwändig und könnten teilweise von kelieneren Projektanten kaum gestemmt werden" .
Auch dazu wurde um eine Stellungnahme gebeten.
Nach Abschluß der Recherchen (Erhalt von Antworten) werden hier Anbieter aufglistet werden, die derzeit "Bäumepflanzen" als "Kompensation" Firmen und Kommunen anbieten und teils sehr intensiv auch in den sozialen Netzwerken kommunizieren.
So teilte ein Anbieter mit, es würde bei den in Deutschland gepflanzten Bäumen jeweils "zusätzlich" ein VCS- Zertifikat über eine Kompensation einer Tonne CO2 pro gesetztem Baum hinterlegt.
Wieviel CO2 wird tatsächlich gebunden?
Dazu gibt es viele widersprüchliche Aussagen.
Tatsache ist allerdings, dass es Jahrzehnte dauert, bis ein Baum die meist kommunizierten Kompensationsmengen CO2 erreicht.
Dazu 2 Angaben:
naturefirst.earth
“Eine 120- jährige und ca. 35 m hohe Buche mit einem Durchmesser von 50 cm (gemessen auf 1,3m Höhe) hat ein Trockengewicht von 1,9 Tonnen, also rund 0,95 Tonnen Kohlenstoff. Dies multipliziert mit 3,67 (Umrechnungsfaktor) ergibt 3,5 Tonnen CO2..
“ Eine Buche mit der gleichen Höhe und dem gleichen Durchmesser hat fast eine Tonne mehr CO2 gespeichert als eine Fichte. Dies liegt daran, dass die Holzdichte bei der Buche höher ist.”
wald.de
Wieviel CO2 speichert die Fichte
Eine 35 m hohe Fichte mit einem Alter von 100 Jahren hat einem Durchmesser von 50 cm (gemessen in 1,3 m Höhe). Das Holzvolumen inklusive Äste aber ohne Wurzeln beträgt 3,4 m3. Die darin enthaltene gesamte Biomasse hat ein Trockengewicht von knapp 1,4 Tonnen; die Hälfte des Holzkörpers besteht aus Kohlenstoff, also 0,7 Tonnen.
Das bedeutet: Eine 35 m hohe Fichte hat in 100 Jahren rund 0,7 Tonnen Kohlenstoff gespeichert. Dies entspricht einer CO2 Menge von 2,6 Tonnen CO2 (Umrechnungsfaktor 3,67).
co2online.de
Wieviele Bäume braucht es, um eine Tonne CO2 zu binden?
"Um eine Tonne CO2 aufnehmen zu können, muss die Buche etwa 80 Jahre wachsen. Das heißt: Pro Jahr bindet die Buche 12,5 Kilogramm CO2. Sie müssten also 80 Bäume pflanzen, um jährlich eine Tonne CO2 durch Bäume wieder zu kompensieren. Zu beachten ist, dass Bäume in den ersten Jahren nach Pflanzung eher geringe Biomassevorräte anlegen. Erst mit zunehmendem Alter wird vermehrt CO2 gebunden.“
Die Bayrische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft hat 2011 ein Merkblatt für Buche, Eiche, Fichte und Kiefer zu deren Kohlendioxid Speicherungsvermögen herausgegeben. Dies können Sie hier herunterladen (LWF-Merkblatt 27 ).
In Frage gestellt wird unter anderem aber auch die grundsätzliche "Nachhaltigkeit" des "Naturproduktes" Papier. ("Papier ist nicht automatisch öko" und "Papier ist kein Naturprodukt")
Siehe dazu auch weitere kritische Hinweise zum angeblich "ökologischen Dämmstoff aus Altpapier"
Es handelt sich auf dieser Homepage grundsätzliche um "kritische Informationssammlung mit Quellenangaben" für die besonders sensitive EGGBI Beratungszielgruppe mit dem Ziel der Aufklärung bezüglich oft vergessenen Zusammenhangs zwischen Nachhaltigkeit und "Gesundheitsverträglichkeit", und nicht um Ergebnisse eigener "Forschungen".
Die Bewertung der Glaubwürdigkeit der hier zitierten Quellen obliegt dem Homepage - Besucher.
Energiesparen - Alternativenergien
Wesentlich effektiver als CO2 Kompensations- Zahlungen sind unmittelbar -natürlich auch global wirksame Vermeidungsstrategien.
Im Bereich "eigene Immobilien" betrifft dies einerseits den wesentlichen Faktor
Energiesparen
- durch bauliche Maßnahmen - Dämmung, Fenster
- angepasstes Lüftungsverhalten
- moderne Heizungsregelung
andererseits den Bereich
Alternative Energieträger (Stom aus Solar und Windkrart, Wasserstoff...)
Für beide Themenbereiche gibt es ausreichend Fachliteratur und Beratungsstellen sowie zahlreiche staatliche Förderungen.
Zunehmend kritisiert aber - nicht nur von Umweltverbänden, sondern auch von namhaften Vertretern der Holzindustrie:
"Alternativer Energieträger" Holz?
Holz sollte (mit Ausnahme von industriell nicht verwertbaren Alt- und Restholz) möglichst nur für langfristige Nutzung als Baustoff und für Möbel... verwendet werden -
hier bleibt das CO2 tatsächlich "gebunden" - es handelt sich hier um eine klimafreundliche Nutzung!
Faktencheck - Holzheizungen "ökologisch und klimaneutral"
Zitat:
"Die rund 500 Wissenschaftler sind sich in ihrem offenen Brief an Regierungen einig: Die Verbrennung von Holz sollte aus Klimaschutz-Gründen nicht mehr subventioniert werden, heißt es dort.
Vom UBA heißt es, Holzheizungen sollten nicht mehr finanziell gefördert werden, um mittel- bis langfristig keine falschen Anreize zu setzen." 08.09.2023 - NTV
Dennoch ist auch im nunmehr verabschiedeten Heizungsgesetz 2023 weiterhin eine Förderung für Holzheizungen grundsätzlich vorgesehen!
Siehe dazu auch weitere Stellungnahmen:
November 2023 Firma Pfleiderer - "Pfleiderer Chef kritisiert Energiepolitik"
Mittelbayerische Zeitung, 18. November 2023
"Werde Holz im großen Stil verbrannt, bevor es stofflich genutzt wird, stehe nicht mehr genug Holz zu bezahlbarenPreisen für den Haus und Möbelbau zur Verfügung!"
Holz als Baustoff - ein wirklich nachhaltiger Baustoff
Siehe dazu auch "Empfehlungen und Handlungsbedarf für Förderung des Holzbaus"
Dies gilt auch für die Verarbeitung von Restholz zu Spänen...
Wenn Bäume allerdings "nur" für Heiz-Zwecke gefällt werden - so dauert es Jahrzehnte, bis die Jungbäume wieder gleich viel CO2 binden können.
Dazu ein weiterer Diskussionsansatz, vor allem Chemikalien- und Geruchssensitive - aber auch insgesamt die Gesundheit der Bevölkerung betreffend:
"Ist Heizen mit Holz wirklich umweltfreundlich, CO2 sparend, gesundheitsverträglich(!!!) und förderwürdig?"
Ebenso heftig diskutiert inzwischen des Thema Holzheizung und Nachhaltigkeit:
Ist die Verbrennung von Holz eine nachhaltige Alternative?
Dezember 2022
NTV "Schlimmer Boom der Holzheizungen"
Oktober 2022
"Schlechte Alternative zu Gas
Ist mit Holz heizen tatsächlich umweltfreundlich?" (NTV, 29.10.2022)
Februar 2022
Video "Die große Klimalüge - nachhaltiges Heizen mit Holz?"
von "Wemove" zeigt die katastrophalen Folgen für Umwelt und Gesundheit einer zunehmenden Holznutzung für die Verbrennung – gefördert von Staat und EU!
23.02.2022
Alternative zum Gas? Darum helfen Holzpellet-Heizungen unserem Klima kaum
Ja, wir müssen aus den fossilen Energien raus. Aber Holz ist nicht die Lösung, auch weil wir einfach zu viele Menschen für zu wenige Wälder sind. Und wir brauchen die Wälder, um das CO2 zu binden. Verfeuern ist keine Lösung. Die Menschen im Mittelalter haben es geschafft, die europäischen Wälder fast völlig zu ruinieren, obwohl die Bevölkerungszahl damals wesentlich geringer war als heute.
11.02.2021
Energie aus Holz ist kein Klimaschutz
Einen Brandbrief im wahrsten Sinne des Wortes haben 500 Wissenschaftler aus zahlreichen Ländern an die Spitzen der USA, der EU, Japans und Südkoreas geschickt. In ihrem offenen Brief weisen sie darauf hin, dass beim Verfeuern von Holz zur Energiegewinnung "für jede erzeugte Kilowattstunde Wärme oder Strom wahrscheinlich zwei- bis dreimal so viel CO2 ausgestoßen wird wie bei der Verwendung fossiler Brennstoffe".
In den letzten Jahren habe sich zudem die sehr problematische Tendenz entwickelt, große Teile des Stammholzes für Bioenergie abzuzweigen oder Bäume allein dafür zu fällen. Das setze Kohlendioxid frei, das sonst in den Wäldern gebunden bliebe.
Damit würden "CO2-Schulden" angehäuft, heißt es in dem Schreiben. Diese könnten zwar durch das Nachwachsen von Bäumen und die Verdrängung fossiler Brennstoffe getilgt werden. "Das Nachwachsen braucht aber Zeit, die die Welt nicht hat, um den Klimawandel zu bekämpfen", stellen die Forscher klar.
Sie fordern die Europäische Union und die drei anderen Länder auf, die Holzverbrennung zur Energiegewinnung zu stoppen, Subventionen und andere Anreize dafür zu streichen und die Verbrennung von Biomasse nicht länger als klimafreundlich einzustufen.
Staatliche Subventionen zur Holznutzung stellten dabei ein doppeltes Problem für das Klima dar, betonen die Wissenschaftler, weil sie tatsächliche Klimalösungen verhinderten. So würden Unternehmen von der Nutzung fossiler Energien nun auf Holz umstellen statt auf Solar- und Windenergie.
13.07.2020
Green-planet-energy.de
Heizen mit Pellets - ist das ökologisch sinnvoll?
06.11.2019 BR 24
"Schlechte Klimabilanz für Holzpellets"
Bereits 2018 warnten Klimaforscher:
"Von wegen klimafreundlich?"
"Mit einer Reform der Erneuerbare-Energien-Richtlinie plant die EU-Kommission deshalb auch die Verwertung von Nutzholz zuzulassen – dann wäre auch das gezielte Anpflanzen und Verbrennen ganzer Wälder eine erwünschte Methode, um erneuerbare Energie zu produzieren.
Doch nun stößt das Ansinnen bei Klimaforschern auf Widerstand. In einem flammenden Appell warnen viele von ihnen vor einem Freibrief für die Holzwirtschaft. Zwar sei das Verbrennen von Holzresten noch relativ effizient, das industrielle Verfeuern extra angelegter Wälder jedoch eine klimapolitische Katastrophe. Holz emittiere pro erzeugter Energieeinheit die gleiche Menge CO2 wie Kohle, rechnen die Klimaforscher vor, unter ihnen viele Leitautoren des letzten Weltklimaberichts. Holzpellets – bei deren Herstellung weitere Energie zum Verpressen benötigt wird – hätten am Ende sogar eine noch schlechtere CO2-Bilanz als Kohle. Bis 2050 könnte durch das Abholzen von Wäldern doppelt so viel CO2 ausgestoßen werden wie durch fossile Energien, so das vernichtende Resümee."
„In Deutschland wird ein Drittel des genutzten Holzes verbrannt – Tendenz steigend.“ Das sei nicht nachhaltig. In Europa litten vor allem naturnahe Wälder etwa in Rumänien und Bulgarien unter dem steigenden Brennholzhunger. Textquelle 2018
Siehe auch Kapitel 20 zu Pellets aus der Zusammenfassung "Holzemissionen"
Urwaldzerstörung in Rumänien
2023 "Wie Holzräuber die ältesten Wälder Europas zerstören"
"Illegaler Holzeinschlag in Rumäniens Naturwäldern nimmt zu" - trotz EU Vertragsverletzungsverfahren Bericht und Video
EU-Umweltbüro
- Ein neuer Bericht der EU-Kommission zeigt die negativen Umweltauswirkungen von steigenden Holzpellet-Importen aus den USA. Dies sei symptomatisch für eine unzureichende europäische Forst- und Energiepolitik, meint die Umweltorganisation Fern in ihrem Fallstudienbericht.
2015 hat die EU fünf Millionen Tonnen Holzpellets aus dem Südosten der USA importiert. Die stark wachsende Massenproduktion von Holzpellets für den EU-Markt sei nicht nachhaltig, kritisiert der EU-Kommissionsbericht. Der Holzeinschlag bedrohe die dortige Artenvielfalt und widerspräche den umweltpolitischen Zielen der EU. Ziel des Berichtes ist, ressourceneffiziente erneuerbare Energien zu fördern und dementsprechend den klimaschädlichen Kahlschlag von Wäldern und den damit einhergehenden Artenverlust zu stoppen.
Die Umweltorganisation Fern stellt in ihrem Fallstudienbericht dem entgegen: „Jeder, der sich mit Wäldern befasst, weiß, dass die Verbrennung von Bäumen zur Energiegewinnung weder nachhaltig noch CO2-neutral und grün ist.“ Europas Motivation, Biomasse als erneuerbare Energiequelle zu verstehen und zu verbrennen, beruhe auf der Annahme, dass Holz nachhaltig produziert werde und dass alle gefällten Bäume durch Neupflanzungen ersetzt würden, um den CO2-Verlust wieder auszugleichen. Allerdings gibt es keinerlei EU-weite Regelungen, die dies sicherstellen könnten. Bereits die Hälfte des in der EU produzierten Holzes wird zur Energie- und Wärmegewinnung verfeuert, wodurch schon fünf Prozent des Energiebedarfs der EU gedeckt wird. (Quelle EU Umweltbüro)
Umweltbundesamt
"Im Neubau ohne Brennstoffe heizen:
Die Wärmeversorgung eines Neubaus sollte mittels erneuerbarer Energien ohne Verbrennung erfolgen. Denn die klimapolitischen Verpflichtungen Deutschlands machen es erforderlich, dass die Wärmeversorgung zügig auf erneuerbare und brennstofffreie Energieträger umgestellt wird.
Das UBA rät deshalb von der Nutzung von Heizöl, Erdgas und Holz zum Heizen in Neubauten grundsätzlich aus Klimaschutzgründen ab. Hierfür ist es nötig, den Wärmebedarf des geplanten Gebäudes möglichst weitgehend zu reduzieren. Wichtige Stichpunkte hierbei sind v.a.: angepasste Bauweise, Wärmedämmung, Vermeidung von Wärmebrücken und Lüftungskonzept. So reicht ein niedriges Temperaturniveau für die Raumwärme. Das ist die optimale Voraussetzung, den Wärmebedarf mit brennstofffreien erneuerbaren Energien wie Wärmepumpen, idealerweise mit Wind- und Solar-Strom betrieben, Fern-/Nahwärme oder Solarthermie decken zu können." (Homepage UBA)
Alternativbrennstoff Holz - Pellets nur aus Restholz?
Holz ist sicherlich einer der nachhaltigsten Baustoffe überhaupt - bei entsprechender Gewinnung aus nachhaltiger Forstwirtschaft und gesundheitsverträglicher Weiterverarbeitung.
Als Brennstoff ergibt sich eine wirkliche Nachhaltigkeit nur, wenn tatsächlich nur "Restholz" verbrannt wird - nicht aber wenn Bäume, die Jahrzehnte benötigen um CO2 zu binden, gefällt werden, um sie einer unmittelbaren Verbrennung mit sofortiger CO2 Freisetzung zuzuführen.
Die Medien sprechen vielfach von einer internationalen "Holzmafia", welche sich nicht auf die Rodung von gut bewirtschafteten Wäldern beschränkt, sondern bewußt seit vielen Jahren illegal auch Hölzer aus den letzten Urwäldern (unter anderem Rumäniens) rodet und "angesehene Firmen" damit beliefert, die dieses Raubholz zu Holzwerkstoffplatten und auch Pellets verarbeiten; teilweise dabei sogar mit sogenannten ökologische Produktdeklarationen (EPDs) für ihre Produkte werben.
Siehe dazu Presseberichte zu illegalem Raubbau
Kritik am Umweltbundesamt auf Grund der Einstufung von Holzheizung im CO2 Rechner
Vergessen wird von den Kritikern (durchwegs mit massiven wirtschaftlichen Eigeninteressen) , dass es Jahrzehnte dauert, bis das aktuell verbrannte Holz wieder nachgewachsen ist - die aktuelle Bilanz (soferne es sich nicht um anderweitig, nachhaltig verwertbares Restholz handelt) daher bei der Verbrennung negativ sein muss.
Dazu eine Stellungnahme
Häufigstes Argument für Pellets im Zusammenhang mit "Nachhaltigkeit":
"Es wird nur Restholz, Sägespäne aus der Holzindustrie verwendet."
Recherchen des Bayerischen Rundfunks ergaben aber bereits 2013(!) ein wesentlich anderes Bild:
Ökologisch sinnvoll?
Die sprunghaft gestiegene Nachfrage bei Holzpelletheizungen stellt deshalb deren ökologischen Sinn in Frage.
§ Die verfügbare Biomasse in Deutschland reicht nicht aus, um den Energiebedarf nachhaltig zu decken. Dazu zählen auch die Pellets.
§ Die Pellets werden längst nicht mehr nur aus Holzabfällen, also Sägespänen gepresst, sondern stammen auch aus Abholzungen.
§ Allein der Pellet-Export Kanadas nach Europa ist in den letzten acht Jahren um 700 Prozent gestiegen.
Zwischenzeitlich hat sich aber der Inlandsbedarf von Pellets und damit auch nach dem dazu benötigten Rohstoff noch wesentlich erhöht (2013: 2000 Tonnen; 2022: 3100 Tonnen), ebenso die Produktion von Pellets in Deutschland von 2250 Tonnen auf 3600 Tonnen. Statistik
Der Deutschlandfunk berichtete am 4.09.2022
"Naturschützer sind alarmiert. Sie fürchten: Die Pläne der EU könnten den Hunger nach Biomasse aus dem Wald weiter verstärken und den Holzeinschlag kräftig nach oben treiben. Denn die nachhaltigen Anfangsjahre der Pelletbranche, als der Rohstoff-Bedarf weitgehend aus Sägewerk-Abfällen und Holz-Reststoffen gedeckt werden konnte, sind längst vorbei. Wenn Aktivistinnen sich heute vor den Toren der großen Hersteller auf die Lauer legen, dann fotografieren sie unzählige Eisenbahnwaggons mit frisch geschlagenen Baumstämmen aus aller Welt." Pressebericht
Brennholz aus Namibia?
Holz als nachhhaltigen Brennstoff zu bewerten ist aber auf jeden Fall hinfällig, seit es sogar Pläne gibt, Pellets und Brennholz aus Namibia zu importieren!!!!
Angedacht ist auch die massenhafte Holzverbrennung in ehemaligen Kohlenkraftwerken - auch hier mit teilweise Hölzern aus anderen Kontinenten.
Auf der Strecke bleibt natürlich der umweltbewußte Verbraucher, der im Vertrauen auf "Nachhaltigkeit" Geld in die Anschaffung von Pellets- und Holzöfen investiert hat, und nun plötzlich erfährt, dass
seine Heizung nicht mehr den Anforderungen an "Nachhhaltigkeit" entspricht.
Brennholz aus Afrika für Hamburgs Fernwärme
15.03.2021 Hamburger Abendblatt
Hier wird ebenfalls mit dem grotesken Argument gearbeitet:
"Denn Holzverbrennung gilt (abgesehen von Ernte und Transport) als klimaneutral, da lediglich das CO2 freigesetzt wird, das beim Wachstum von der Pflanze aufgenommen wurde."
Auch das CO2 der Kohle wurde einstens beim Wachstum der Pflanzen aufgenommen - freigesetztes CO2 aus für die Verbennung gefällten Bäumen wird aber ebenfalls nicht zeitgleich, sondern erst in Jahrzehnten wieder neu gebunden. Die "aktuelle Bilanz" ist damit keineswegs ausgeglichen.
Ganz anders Holz als nachhaltiger Baustoff - hier wird kein CO2 freigesetzt, sondern bleibt über viele Jahrzehnte im Gebäude "gebunden" und reduziert maßgeblich Belastungen aus industriellen Baustoffherstellungen..
Umweltproblem International (Bericht NABU)
Druck auf Wälder in USA, Ost- und Nordeuropa
Unter der verstärkten Holznachfrage leiden vor allem die Wälder in Ost- und Nordeuropa. Aber auch Kanada und die USA exportieren immer mehr Holz. Sogar in den wertvollen Sumpfwäldern der US-Ostküste werden nachweislich große Flächen abgeholzt und Pelletfabriken schießen in der Region wie Pilze aus dem Boden. Die gerodeten Wälder sind auf mittelfristige Sicht nicht erneuerbar: Das freigewordene CO₂ belastet über Jahrzehnte das Klima und die (häufig in Monokultur) nachgepflanzten Bäume können das verloren gegangene Ökosystem mit seinen weitreichenden ökologischen Funktionen über viele Jahrzehnte hinweg nicht adäquat ersetzen.
Nicht nur Restholz - ähnliches läßt sich auch aus Darstellungen der Trocknungsanlagen- Hersteller ableiten:
"Holzpellets liegen als Brennstoff sowohl für private Haushalte als auch für industrielle Feuerungsanlagen im Trend. Die stäbchenförmigen Pellets werden überwiegend aus Holzabfällen der Säge- und Hobelwerke hergestellt sowie auch aus entrindetem und zerkleinertem Rundholz. Trocknungsanlagen von Büttner sorgen dafür, dass die Holzspäne vor der Verarbeitung zu Pellets effizient und energiesparend auf den nötigen Feuchtigkeitsgrad getrocknet werden."(Homepage eines Trommeltrocknerherstellers )
Gesundheitliche Risiken aus dem "Alternativbrennstoff" Holz/ Pellets
Gesundheitlicher Aspekt
Siehe dazu auch Zusammenfassung Kapitel 4 und 5 "gesundheiltiche Risiken" aus der EGGBI Schriftenreihe:
"Holzheizungen- Schadstoffbelastungen im eigenen Haus, in der Nachbarschaft..."
Neben der Feinstaubbelastung, Belastungen durch mögliche - auch toxische - Brandgase im Rahmen der Verbrennung
(25.04.2024 Forschung und Wissen: "Heizen mit Holz erhöht das Krebsrisiko"; siehe auch Zitate zur "Förderung")
kann es bei entsprechenden räumlichen Gegebenheiten (nicht luftdichte Trennung des Lagerraumes mit dem Wohnbereich)
zu teils nicht unerheblichen Belastungen durch Aldehyde und VOCs, (verursacht durch bei der Produktion ausgelöste chemische Reaktionsprozesse im "Holz)" im
- eigenen Gebäude
- aber auch in den Nachbargebäuden
kommen -
unverträglich für besonders "Sensitive", massiv zumindest störend aber auch für "Gesunde".
Neue Methoden, die Pellets mit "natürlichen" Ölen zu imprägnieren (z.B. "pelprotec", um damit eine Staubreduktion vor allem bei der Anlieferung zu erreichen, sind grundsätzlich begrüßenswert-
derzeit fehlen aber auf den entsprechenden allgemein zugänglichen Werbeunterlagen dieser "Protect- Produkte" für eine gesundheitliche Bewertung ausreichende Informationen über die Art der eingesetzten "Imprägnierungen" und möglicherweise daraus zusätzlich entstehende Gerüche oder (zumindest) sensibilisierende Emissionen.
Gerade auch "diverse Naturöle" können eine zusätzliche Emissionsbelastung mit sich bringen.
Zitat FIRESTIX:
"Bei pelprotec® handelt es sich um ein innovatives Veredelungsverfahren, das Pellets noch hochwertiger macht. Das Prinzip ist einfach: Die Pellets werden beim Befüllen des Vorratslagers, noch im Tankfahrzeug, veredelt. Dies geschieht also unmittelbar vor der stärksten mechanischen Belastung der Pellets. Die Pellets werden mit einem dünnen Schutzfilm aus Pflanzenöl überzogen."
Zwischenzeitlich gibt es aucgh für die Produktgruppe bereits entsprechende "Gütezeichen".(Beispiel)
(Siehe auch "gesundheitsbezogene Bewertung von über 100 Gütezeichen")
Bisher konnte ich aber von keiner Vergabestelle dieser Gütezeichen entsprechende Kritertien finden, die sich auf die "Gesundheitsverträglichkeit" der Produkte bzw. eine "unabhängige(!) Überprüfung" derselben beziehen; offenbar geht es lediglich bei den meisten Zeichen darum, zu bestätigen, dass die "gesetzlichen" Anforderungen eingehalten werden.
Gerne erstelle ich bei Vorlage entsprechender Emissionsprüfberichte dazu eine kostenlose Stellungnahme.
Allgemeine Feststellung
Bedauerlicherweise wird bei sämtlichen, grundsätzlich unverzichtbaren Energieparmaßnehmen (z.B. Fassadendämmungen - auch mit Polystyrol) und Nutzung von Alternativenergien (Heizen mit Holz) in den meisten Fällen der Aspekt "Wohngesundheit" völlig vernachlässigt.
Innenraumbelastungen durch "verbaute" Produkte, Produkte im Aussenbereich und durch die Außenluft
Dies betrifft vor allem auch die Ausrichtung der staatlichen Wohnbau- und Energiesparfördermaßnahmen.
Siehe dazu auch
"Gesundheitliche Risiken durch "Holzheizungen"
Fehlendes Förderprogramm für wohngesundes Bauen
Dazu nur einige Hinweise:
- "Energetische Sanierung"
- "Wärmedämm- Verbundsysteme"
- Bewertung von Holzfenstern aus gesundheitlicher Sicht
- Heizungen-Empfehlungen für Allergiker und Umwelterkrankte
- Gesundheitliche Aspekte bei der Auswahl von Lüftungsanlagen
Fragwürdige Förderungen für "Alternativenergie" Holzverbrennung
Zunehmend wird die Nachhaltigkeit und Umweltverträglichkeit von Holzheizungen in Frage gestellt - Nachbarn klagen über Schadstoffbelastungen - die Wissenschaft warnt aber auch vor den negativen Folgen für unsere Wälder durch überhöhte Holznutzung. Dennoch werden Holzheizungen als Alternative nach wie vor massiv vom Staat gefördert.
Zitat KfW Internet 9/2022:
"Möchten Sie Ihre Heizung austauschen und ausschließlich mit erneuerbaren Energien heizen? Damit schützen Sie unsere Umwelt und unser Klima besonders nachhaltig. Und: Sie machen sich unabhängig von steigenden Gas- und Ölpreisen." Dazu eine Aussage Handelsblatt 22.09.2022.: "Pellets und Brennholz so teuer wie nie"
Zitate 2022
Süddeutsche Zeitung, 26.09.2022
"Mehr Holz wird verheizt - das schadet Gesundheit und Umwelt"
NTV Wissen, 26.09.2022
"Nichts verbrennt umweltschädlicher als Holz" (?)
"Auf den ersten Blick gibt es für das Heizen mit Holz gute Gründe. Es gilt als gemütlich, günstiger als Gas und nachhaltig. Holz wird in Deutschland als klimafreundlicher Brennstoff und erneuerbare Energie behandelt. Die Begründung: Das Kohlendioxid (CO2), das beim Verbrennen von Holz in die Atmosphäre gelangt, wird bei einer nachhaltigen Waldwirtschaft durch nachwachsende Bäume wieder gebunden…
…Das klingt erst mal gut, quasi nach einer Win-win-win-Situation für Mensch, Industrie und Natur. Das sehen jedoch viele Experten anders. Einige betrachten die Verbrennung von Holz als Gefahr für die Gesundheit - etwa Achim Dittler vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT). "Nichts verbrennt dreckiger und klimaschädlicher als Holz", sagt der Forscher. Bei der Holzverbrennung würden viel mehr Schadstoffe freigesetzt als bei der Verbrennung von Öl oder Gas, darunter Kohlenmonoxid, Stickoxide, Methan und Ruß…
Sollte das Heizen mit Holz also künftig verboten werden, so wie es einige Experten fordern?
Schließlich ist die Verbrennung von Holz nicht nur für die Gesundheit riskant - Umweltschützer warnen auch vor den Folgen für die Wälder. Wenn es nach Pierre Ibisch von der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde geht, sollte die Förderung von Holzverbrennung sofort gestoppt werden. Denn das Verfeuern von Bäumen sei nur unter bestimmen Umständen klimaneutral. Zum einen, wenn beim Entnehmen keine Treibhausgase aus dem Waldboden strömten. "Ungefähr die Hälfte des Kohlenstoffs in Waldökosystemen befindet sich in den Böden", erklärt der Ökologe. Austrocknung und Erwärmung begünstigten den ungewollten Abbau des Kohlenstoffs, der dann als CO2 freigesetzt werde…
Zweitens gelte die behauptete Klimaneutralität allenfalls über längere Zeiträume und unter der Bedingung, dass geerntete Bäume wirklich nachwüchsen. Selbst dann würden neu gepflanzte Bäume erst mit Verzögerung zur Kohlenstoffsenke. Die entstandene "Kohlenstoffschuld" wieder auszugleichen, dauere mindestens Jahrzehnte. "Wir bräuchten aber die sofortige Vermeidung von zusätzlichen Treibhausgasen."
Ibisch sieht Holzverbrennung als Gefahr für die Wälder, die sich ohnehin in schlechtem Zustand befänden. Durch die Klimakrise und die forstliche Nutzung sinke die Produktivität der Bäume. "Während also die Bäume schlechter wachsen, wollen wir mehr Holz nutzen. Eine fatale Kombination", mahnt der Waldexperte. Erst Mitte September stimmte das Europaparlament dafür, die Menge an Holz, die für die Energieerzeugung genutzt werden darf, künftig zu verringern und finanzielle Fördermittel vom Staat einzuschränken. Als erneuerbare Energie soll Holzverbrennung aber weiterhin gelten. (Pressebericht)
Scientists for Future, Juli 2022
"Heizen mit Holz - knapp, teuer und unerwartet klimaschädlich"
"Zahlreiche Staaten schauen sich gegenwärtig nach klimafreundlichen Energierohstoffen um, um damit fossile Energieträger wie Kohle, Gas und Öl zu ersetzen. Das führt schon heute dazu, dass Holz und Pellets nicht in nachhaltiger Forstwirtschaft produziert werden, sondern für unseren Brennstoffbedarf Wälder und andere Ökosysteme im Kahlschlag abgeerntet werden. Die Hoffnung auf den Import großer Mengen an preiswerten und zugleich ökologisch verträglichen Energieholz ist nicht realistisch und der Import sollte unter Umständen sogar unterbunden werden." (Policy Paper "Heizen mit Holz")
Umweltbundesamt 10.02.2022
"Umweltbundesamt würde Holzverfeuerungen verbieten"
... bei den gerade wegen des Klimaschutzes bislang geförderten Pelletheizungen. Hier sprach sich
Messner dafür aus, den weiteren Ausbau zu beenden und generell "auf Holzverfeuerung zu verzichten",
zumindest bei Neuanlagen. "Holz sollte im Wald verbleiben oder in langlebigen Produkten verarbeitet
werden", riet der UBA-Chef. Pressebericht, 10.02.2022
"Keine zusätzlichen Energieholzpotentiale verfügbar"
Folgender Vergleich deutet darauf hin, dass keine zusätzlichen Energieholzpotenziale verfügbar sind: Die Studie „BioRest: Verfügbarkeit und Nutzungsoptionen biogener Abfall- und Reststoffe im Energiesystem“ (Fehrenbach et al. 2019) beziffert das für die energetische Nutzung verfügbare Holz auf rund 17 Mio. t. Darin enthalten sind rund 6–11 Mio. Tonnen Waldholz (hier wurden Dendromasse-Potenziale betrachtet), ca. 4 Mio. Tonnen Industrierestholz und ca. 6–7 Mio. Tonnen Altholz. Laut Mantau (2018) wurden 2016 jedoch bereits rund 27 Mio. Tonnen Holz energetisch genutzt. (Seite 45: Umweltbundesamt 2021 "Umweltschutz, Wald und nachhaltige Holznutzung in Deutschland")
"Förderung mit Klimaschutz nicht vereinbar"
…"Dass der Staat Heizsysteme wie Pelletkessel fördert, hält das Bundesamt mit dem Klimaschutz und der Luftreinheit allerdings für nicht vereinbar. Diese sollten nicht weiter gefördert werden, meinte Messner. Als kluge Alternativen sieht der UBA-Chef Wärmepumpen oder Solarthermie. Im Vergleich zu Holzheizungen könne zudem mit langlebigen Holzprodukten mehr Klimaschutz erzielt werden (Kaskadennutzung) – dies gelte auch für Restholz.
Die UBA spricht sich laut einem Bericht in der Berliner Tageszeitung "taz" auch gegen neuen Investitionen in Holzheizungen aus: Langfristig sei bei der Holznutzung in privaten Haushalten mindestens eine Halbierung erforderlich, wird Messner zitiert. "Weil Holzheizungen gerade im Grünen-Milieu beliebt sind, dürften auf die zuständigen Grünen-Minister:innen Steffi Lemke und Robert Habeck einige Konflikte zukommen", heißt es in der taz.
Wie der Bundesumweltamtsprecher gegenüber der Haufe-Online-Redaktion sagte, werden Details zu einer möglichen Überarbeitung von Förderrichtlinien entwickelt. Welche das konkret sein werden, ist derzeit nicht bekannt…. Pressebericht, 15.02.2022
Pelletindustrie 20.2.2022
"Pelletbranche sauer aufs Umweltbundesamt"
"…Aus Sicht des DEPV, spielt die Holzenergie bei der Energiewende eine entscheidende Rolle. So würden in Deutschland rund zwei Drittel der eingesparten CO₂-Emissionen bei der Wärmeerzeugung durch moderne, automatisch betriebene, mit Holz und Pellets befeuerte Zentralheizungssysteme erbracht. „Ohne moderne Holzenergie ist die von der Bundesregierung bis zum Jahr 2030 geplante Reduzierung der Treibhausgase aus Gebäuden keinesfalls möglich“, bekräftigte Frau Schmidt-Menig..." Pressebericht, 20.02.2022
Denkfehler:
Auch bei der Verbrennung von Holz wird ebenso wie bei der Verbrennung fossiler Brennstoffe derzeit noch gebundenes CO2 freigesetzt – eine Kompensation durch Neuanpflanzungen erfordert erneut Jahrzehnte und ist zeitgleich nicht möglich!
Siehe dazu auch Aussage von Klimaschützern, 01.10.2021
"…Die Bundesregierung gewährt für Holzheizungen so üppige Förderungen, weil sie den Brennstoff aus dem Wald im Einklang mit der EU als erneuerbare Energiequelle eingestuft hat. Er gilt als klimafreundlich, da bei der Verbrennung nur so viel Kohlendioxid freigesetzt wird, wie die Bäume zuvor der Atmosphäre entnommen haben. Was die Heizungen an CO2 emittieren, nimmt der Wald im Laufe der Zeit wieder auf - ein stetiger Kreislauf.
Für Jana Ballenthien, Waldreferentin der Klimaschutzorganisation Robin Wood, ist diese Argumentation allerdings nicht stichhaltig. "Bäume brauchen Jahrzehnte, um so viel Kohlendioxid zu binden wie beim Verbrennen in einem Moment freigesetzt wird. So viel Zeit haben wir für den Klimaschutz aber nicht", erklärt sie. Holz sollte allenfalls stofflich genutzt werden, Reststoffe wie Hackschnitzel und Späne zum Beispiel in der Papierindustrie, fordert Ballenthien. "Daraus Wärme zu erzeugen, ist die denkbar schlechteste Option." Stattdessen sollte Heizenergie besser mit Wärmepumpen und Solarthermie-Anlagen produziert werden. Die staatliche Förderung von Holzheizungen lehnt sie ab…. Pressebericht 1.10.2021 Süddeutsche Zeitung
Pelletindustrie 26.04. April 2022
"Pelletheizungen werden weiterhin staatlich gefördert"
"…Für Eigenheimbesitzer bedeutet das: Wird beispielsweise eine alte Ölheizung gegen ein modernes Pelletsystem getauscht, erstattet der Staat über die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) weiterhin mindestens 45 Prozent aller beim Heizungstausch anfallenden Kosten. Unterm Strich bedeutet das für sanierungswillige Eigenheimbesitzer: Der Staat übernimmt nach wie vor fast die Hälfte der Kosten, wenn der alte Ölkessel gegen eine neue klimaschonende Pelletheizung ausgetauscht wird…" Pressebericht 26.04.2022
Umweltbundesamt, Homepage aktuell (Mai 2022)
"Im Neubau ohne Brennstoffe heizen"
"…Die Wärmeversorgung eines Neubaus sollte mittels erneuerbarer Energien ohne Verbrennung erfolgen. Denn die klimapolitischen Verpflichtungen Deutschlands machen es erforderlich, dass die Wärmeversorgung zügig auf erneuerbare und brennstofffreie Energieträger umgestellt wird. Das UBA rät deshalb von der Nutzung von Heizöl, Erdgas und Holz zum Heizen in Neubauten grundsätzlich aus Klimaschutzgründen ab.
Hierfür ist es nötig, den Wärmebedarf des geplanten Gebäudes möglichst weitgehend zu reduzieren. Wichtige Stichpunkte hierbei sind v.a.: angepasste Bauweise, Wärmedämmung, Vermeidung von Wärmebrücken und Lüftungskonzept. So reicht ein niedriges Temperaturniveau für die Raumwärme. Das ist die optimale Voraussetzung, den Wärmebedarf mit brennstofffreien erneuerbaren Energien wie Wärmepumpen, idealerweise mit Wind- und Solar-Strom betrieben, Fern-/Nahwärme oder Solarthermie decken zu können…" Link zur Homepage UBA
Für den Verbraucher stellen sich daraus einige Fragen:
- Wie lange sind Holz (bzw. auch Pellet-) Heizungen wirtschaftlich interessant- angesichts ständig steigender Holzpreise?
- Wie lange werden Holzheizungen von der Bundesregierung noch als nachhhaltig bewertet - sind in der Zukunft auch hier höhere Steuern, Verbot von Neuanschaffungen... möglich?
Februar 2022 Video
"Die große Klimalüge - nachhaltiges Heizen mit Holz"
Eindrucksvolles Video von "Wemove" zeigt die katastrophalen Folgen für Umwelt und Gesundheit einer
zunehmender Holznutzung für die Verbrennung – gefördert von Staat und EU...
Der kritische Agrarbericht 2022
"Spätestens seitdem in Europa die Idee Schule macht, Holz als die »neue Kohle« in Großkraftwerken zu verbrennen, ist klar, irgendwas ist faul an der Rechnung. Was wir hier beobachten, ist ein weiterer trauriger Teil einer gepriesenen globalen Bioökonomie, eine Pseudolösung die Regierungen hilft, Ziele für erneuerbare Energie auf dem Papier zu erreichen, obwohl das Klima weiter geschädigt wird. Ein weiterer Holzweg, der das rasante Artensterben beschleunigt und unsere Gesundheit schädigt."
...Dazu kommt nun eine geradezu explodierende Nachfrage nach Holz für die Energieerzeugung: Zwischen 2000 und 2018 allein stieg die Menge an Energieholz, das in europäischen Wäldern geschlagen wurde, um 47 Prozent. Kahlschläge nahmen in dieser Zeit um 30 Prozent zu. Inzwischen wird die Hälfte der europäischen Holzernte verbrannt.Und das Ende ist lang nicht in Sicht. Die Industrie rechnet damit, dass die Nachfrage über die nächsten fünf Jahre um weitere 30 bis 40 Prozent wächst...
Internationaler Holzhandel- Begasung mit "Klimakillern"
Begasung von internationalen "Holztransporten" zum Schutz vor Schädlings- Import/Export
Bei der Begasung von Holzcontainern werden teils hochgiftige, vor allem auch klimaschädliche Pestizide wie
- Sulfurylfluorid
"Laut Weltklimarat ist eine Tonne Sulfurylfluorid auf 100 Jahre gesehen so klimaschädlich wie 4.090 Tonnen CO2. In den nächsten Monaten wird auf EU-Ebene über eine Wiederzulassung entschieden. Das Umweltinstitut München hat jetzt eine Online-Petition dagegen gestartet."(BR24, Juni 2023)
- Ethandinitril
nach Angaben des Hamburger Senats in Neuseeland zugelassen.
- Methylbromid wurde ab 2000 verboten, da stark schädigend für die Ozonschicht
Ersatzverfahren:
Umweltbundesamt, Januar 2023
"So wird beispielsweise die Eignung und Genehmigung von alternativen Begasungsmitteln, wie den giftigen und brennbaren Gasen Monophosphan (PH3) oder Ethandinitril (Dicyan), als Ersatz für Sulfuryldifluorid geprüft. Darüber hinaus existieren auch Verfahren, die ganz ohne den Einsatz giftiger Gase auskommen, wie beispielsweise die thermische Behandlung von Stammholz in Wärmekammern. Hier ist allerdings mit hohem Energieverbrauch zu rechnen, dessen Treibhausgas-Bilanz ebenfalls in eine Bewertung einfließen sollte. Generell hängt die Nutzung von Ersatzverfahren aber vor allem von der Anerkennung durch die Einfuhrländer ab."(Textquelle)
Mehr Infos zu Begasung von Transportcontainern
Fragwürdige Förderpolitik sämtlicher(!) "Holzprodukte" auch im Baubereich
Anders als bei der Nutzung von Holz als Heizstoff wird CO2 bei der Langzeitnutzung von Holz für Bauen, Möbel tatsächlich über Jahrzehnte weiter gebunden, Zeit in der neue Bäume nachwachsen und erneut CO2 binden können.
Grundsätzlich ist eine Förderung nachhhaltiger Produkte und Bauweisen daher begrüssenswert - Förderungen sollten jedoch grundsätzlich an strenge Kriterien gebunden sein!
Angesichts ständig steigender Zahlen von Allergikern, Umwelterkrankten wären dabei auch strenge gesundehitsrelevante Kriterien unverzichtbar - werden aber mit Rücksicht auf die "wirtschaftlichen Interessen" mächtiger Lobbyverbände stets "vergessen".
So begründete die "klagenden OSB Hersteller" ihre Forderung, auf VOC Grenzwerte bei ihren Produkten zu verzichten mit dem Argument:
Zitat: "Die Antragstellerinnen fürchten um die Verkehrsfähigkeit ihrer OSB-Platten, da sie die vorgegebenen Werte jedenfalls nicht vollständig einhalten könnten, was unter Inkaufnahme nicht unerheblicher Umsatzeinbußen eine aufwändige Umstellung ihrer Produktion und Lagerung bedingen würde." Textquelle VGH Mehr Infos dazu im Beitrag "OSB Urteil" (Gerichtlich geduldete "Gewinnmaximierung zu Lasten des Verbraucherschutzes?)
Bedauerlicherweise orientieren sich auch die Fördermaßnahmen im Baubereich primär an tatsächlichen, oft sogar auch fragwürdigen (dazu auch das Beispiel Polystyrolprodukte mit fossiler Rohstoffbasis für geförderte Dämmmaßnahmen) "Nachhaltigkeitskriterien" –
Fragen des Gesundheitsschutzes werden bei öffentlichen Förderkriterien grundsätzlich ignoriert.
Siehe
"Forderung nach Berücksichtigung gesundheitlicher Kriterien bei Förderprogrammen"
und "Forderungen bezüglich staatlicher Förderung von Holz-Verwertung"
Auch bei der Förderung von "mehr Holz für das Bauwesen" wird pauschal "alles aus Holz" gefördert - ohne die gesundheitsrelevanten Aspekte möglicher(!) Emissionen und damit Raumluftbelastungen vor allem aus Holzwerkstoffen,
(Emissionen aus Holz- und Holzwerkstoffen)
aber auch die tatsächliche "Nachhaltigkeit" als "Förder- Kriterium" einzusetzen und vor allem auch dann entsprechend zu überprüfen!
Unabhängig nun davon, ob eine uneingeschränkte Förderung der Holznutzung tatsächlich "nachhaltig" sein kann - (es dauert Jahrzehnte, bis ein neu gepflanzter "Ersatz"- Baum wieder eine entsprechende positive CO2 Reduktion aufweisen kann), sollten staatliche Förderprogramm grundsätzlich auch den präventiven Gesundheitsschutz berücksichtigen, und weniger auf "lobbystarke Interessensverbände", sondern mehr auf die Wissenschaft hören.
Diskussionen zur "Nachhaltigkeit" überhöhter Holznutzung:
siehe dazu
Stellungnahme WWF
"Alles aus Holz – Rohstoff der Zukunft oder kommende Krise?"
Zitat Seite 21:
"Die Verwendung von Holz, insbesondere von neuen Holzwerkstoffen mit starken strukturellen Eigenschaften, ist im Allgemeinen weniger kohlenstoffintensiv und eine attraktive Innovation. Das hängt jedoch davon ab, wie viel Holz verwendet wird. Angesichts des aktuellen Verbrauchsmusters können nicht alle künftigen Gebäude in Europa aus Holz gebaut werden, ohne zugleich die Wälder als Klimaschützer und Hort Biologischer Vielfalt in Mitleidenschaft zu ziehen."
Zitat Seite 26:
"Vergleichen wir den Verbrauch mit dem Angebot, so zeigt sich, dass der Verbrauch die Hochrisikogrenze überschreitet und bereits heute außerhalb der Nachhaltigkeit liegt."
"Die planetaren Grenzen nachhaltiger Holznutzung werden bereits heute um drei Prozent (Hochrisikogrenze) bis 67 Prozent (Niedrigrisikogrenze) überschritten, und die Stärke der Übernutzung der Wälder wächst mit zunehmender Nachfrage. Das ist eine Gefahr für unsere Wälder – überall auf der Erde."
Sustainblog.ch
"Wie nachhaltig ist Bauen mit Holz wirklich?"
"Ausgeführt wurde die Untersuchung von der Life Cycle Engineering Experts GmbH (LCEE), einem Beratungsinstitut, das sich auf die Optimierung der Nachhaltigkeit im Bauwesen spezialisiert hat. Bei der Gegenüberstellung von Mehrfamilienhäusern aus Mauerwerk, Stahlbeton und in Holzständerbauweise kam man zu folgendem Fazit: Zieht man eine Ökobilanz über den ganzen Lebenszyklus eines Gebäudes von 50 bis 80 Jahren, bestehen zwischen einem Mehrfamilienhaus aus Mauerwerk und einem in Holzbauweise faktisch keine Unterschiede."
“Die Zuwachsraten bei Fichten sind deutlich überschritten. Es wird mehr eingeschlagen als im gleichen Zeitraum nachwächst...”,
und das Video von "wemove"
Förderprogramm "Bauen mit Holz" der bayerischen Staatsregierung
Eine Förderung ohne "Gesundheitskriterien" hat nun auch der bayerische Freistaat aufgelegt!
Im Förderprogramm für "Bauen mit Holz" ,
siehe dazu auch
werden de facto alle Holzprodukte (siehe Formblatt der Staatsregierung) als förderungswürdig angesehen – selbst OSB Platten, die in vielen Fällen zu Unverträglichkeiten, in einem Fall sogar zur völligen Unbenutzbarkeit eines Kindergartens geführt haben. Siehe unter anderem Kapitel 5.1.1 (ZDF Juli 2016) in der Zusammenfassung "Gesundheitliche Bewertung von OSB Platten"
Einzige "gesundheitsrelevante Anforderung" im Förderprogramm:
"Als Materialien dürfen nur Holzwerkstoffe der Emissionsklassen mit dem Nachweis E1 oder F0 verwendet werden".
Dieses Kriterium bezieht sich ausschließlich auf Formaldehyd, wobei für Holzwerkstoffe mit E1 (<125 mg/m³) sogar ein höherer Formaldehydwert erlaubt ist, als in den Grenzwerten von AgBB (<100 µg/m³). Siehe dazu "E1 Bewertung ignoriert NIK-Wert und AgBB"
Emissionswerte von Stoffen wie Terpene, Essigsäure, Furfural, die bei manchen Holzwerkstoffen wiederholt zu gesundheitsbelastenden Rauimluftkonzentration geführt haben, Stoffe wie Hexanal als Verursacher störender Gerüche werden bei den Förderkritierien unverantwortlicherweise in keiner Weise hinterfragt und berücksichtigt!
Hier hat sich offensichtlich bei der Erstellung der Förderkiterien erneut eine sehr "lautstarke" Interessensgruppe der Holzwerkstoffindustrie mit starkem Lobbyeinfluss auf die verantwortlichen Politiker sehr erfolgreich durchgesetzt.
Verfügbarkeit von "nachhaltigem, heimischen Holz" für Bauen mit Holz
Verfügbarkeit von zertifiziertem Bauholz – Konfliktfeld Energetische Nutzung versus Bauholz
Die Holz-Verfügbarkeit wird schlechter werden
Verband der Deutschen Holzwerkstoffindustrie (VHI): Russischer Angriff auf die Ukraine sorgt für angespannte Situation in der Holzwerkstoffindustrie.
Zwar reicht der Einkaufsradius der Holzwerkstoffindustrie nicht in relevantem Maße nach Russland oder Belarus. Die Holz-Verfügbarkeit wird aber insgesamt schlechter werden: Ein wesentlicher Effekt ist, dass Länder, von denen Deutschland Holz in stärkerem Ausmaß einkauft, wie zum Beispiel Polen, weniger oder gar kein Holz aus Russland und der Ukraine bekommen. Dies führt zu Mengenverschiebungen, von denen dann auch die deutsche Holzindustrie betroffen ist, da weniger Holz und Vorprodukte aus diesen Ländern nach Deutschland exportiert werden. Die Auswirkungen des Krieges bezüglich der Holzversorgung werden Deutschland also eher über die Anrainerstaaten als eine Art Dominoeffekt erreichen.
Da laut den Zertifizierern PEFC und FSC sämtliches Holz aus Russland und Belarus mittlerweile als sogenanntes Konfliktholz gilt, wird der bereits extrem angespannte Markt für zertifizierte Produkte weiter verknappt. Dies verschärft eine bereits bestehende Wettbewerbssituation um zertifizierte Hölzer (Recyclingportal, 16.März 2022)
Steigerung der Holzbauquote ohne mehr Importe unrealistisch?
"Eine Steigerung der Holzbauquote ohne Importe sondern nur mit einer Erhöhung der forstwirtschaftlichen Flächen im Inland, wird als wenig realistisch eingeschätzt.
Derzeit gibt es keine freien Flächen für zusätzliche forstwirtschaftliche Nutzung. Durch eine bestehende hohe Konkurrenz verschiedener Flächennutzungen wird eine Flächenumnutzung zu Gunsten der Forstwirtschaft für eine langfristigen Zeitrahmen als gering umsetzbar eingeschätzt.
Umnutzungen zu Kurzumtriebsplantagen wären unzureichend, da deren Hölzer (v. a. Pappel und Weide) derzeit vorwiegend für energetische Nutzung verwendet werden. Inwieweit diese Hölzer in Zukunft vermehrt zu Konstruktionsholz verwertet und etabliert werden könnten und wie hoch das Potenzial von Kurzumtriebsplantagen für die Erhöhung der Holzmenge für Holzbau ist und damit in einer Verringerung der Holzimporte resultiert, bedarf weiterer Untersuchungen." (Seite 31 der Studie "Potentiale von Bauen mit Holz, 2020)
Forderungen bezüglich staatlicher Förderung von Holz- "Verwertung"
Staatliche Förderprogramm für den verstärkten Einsatz als Holz müssten gewährleisten
Gesundheitlicher Aspekt - vor allem wesentlich im Baubereich
dass nur Produkte, Projekte gefördert werden, deren gesundheitliche Unbedenklichkeit eindeutig nachgewiesen wurde; Herstellererklärungen dazu sind nicht ausreichend!
Hersteller müssten, wenn sie in diese Förderprogramme einbezogen werden wollen, eindeutige, umfassende und glaubwürdige Nachweise der gesundheitlichen Unbedenklichkeit ihrer Produkte vorlegen -dies betrifft vor allem Holzwerkstoffe, deren Emissionswerte dem Planer, Bauherrn vorgelegt werden müssen.
Derzeit sind nach wie vor viele Holzprodukte im Einsatz, deren Hersteller sich weigern, ihre Emissionswerte nach glaubwürdiger(!) Untersuchung (kontrollierte Probenahme, umfassende Prüfung nach aktuellen Normen - Beispiel Formaldehyd, Essigsäure) bekanntzugeben,
ja sogar Klage gegen entsprechende ohnefies nur "beschränkte" Forderungen in der Musterverwaltungsvorschrift MVV-TB vor Gerichten führen. (Beispiel OSB- Urteil)
Kontrollierte Nachhaltigkeit
Holz als Baustoff ist nur solange "nachhaltig", als tatsächlich nur solches verwendet wird, welches aus nachgewiesen "nachhaltigem Anbau stammt - und nicht so wie bisher auch aus dem Raubabbau aus tropischen und sogar europäischen Urwäldern. Entsprechende "Gütezeichen" müssen auf Ihre Glaubwürdigkeit in den jeweiligen Herkunftsländern glaubwürdig überprüft werden.
Kritische Medienberichte dazu:
AKTUELL: "Wie nachhhaltig ist Holz?" WDR 19.07.2022 Download
"Abgeholzt" (Holz aus rumänischem Urwald in Österreich und Deutschland) Addendum, 26.06.2019 Download
"Mehr Mafiaholz aus den Karpaten als aus den Tropen?" Addendum, 26.06.2019 Download
"Auf dem Weg zum entwaldeten Planeten?" Universität Kassel 07.07.2022 IDW Pressebericht
"Holz bleibt am besten im Wald" NABU Pressebericht
Glaubwürdigkeit der Nachhaltigkeitsgütezeichen?
FSC
"Am 26. März 2018 hat Greenpeace International seine Mitgliedschaft im FSC beendet. Die Organisation erklärte, dass der FSC seine Ziele, die Wälder und die Rechte der dort lebenden Menschen zu schützen, nicht erreicht habe. Greenpeace International forderte den FSC auf, die Transparenz seines Zertifizierungsprozesses zu erhöhen. Weiterhin solle der FSC sicherstellen, dass zertifizierte Unternehmen tatsächlich die Sozial- und Umweltstandards des FSC einhalten." (Faszination Regenwald)
"FSC noch auf Linie?"
"Im Frühjahr 2018 hat Greenpeace seine Mitgliedschaft im FSC beendet. Die Gründe dafür und weitere Informationen zum Thema finden Sie hier" (Greenpeace)
PEFC
"Kritik am PEFC-Siegel:
Umweltverbände wie Greenpeace und NABU raten vom weit verbreiteten PEFC-Siegel ab. Greenpeace kritisiert fehlende unabhängige Kontrollen zum Waldschutz. Für den NABU stellt das PEFC-Siegel keinen ökologischen Mehrwert dar, außerdem werden ein schwaches Kontrollsystem, der Pestizideinsatz und die fehlende Ausweisung von besonders naturschutzrelevanten und nicht bewirtschafteten Flächen bemängelt.
Das Umweltbundesamt (UBA) empfiehlt das PEFC-Siegel – ebenso wie FSC – als „Top-Siegel“ für Holzprodukte, kritisiert aber gleichzeitig die wenigen Kontrollen. Bei Papierprodukten bezeichnet das UBA das Siegel als „irreführend“, da es nur auf Frischfasern-Produkten abgedruckt ist – laut UBA ist Recyclingpapier diesem vorzuziehen." (Utopia.de, 9.6.2020)
"Holz vun hei"
- FSC kritisiert seinerseits ein "lokales Hozlabel"
Weitere Gütezeichen (Naturland, ecocert...) versprechen so wie FSC und PEFC zwischenzeitlich "nachhaltige Waldbewirtschaftung" - regional, national und international, betrachten aber dabei keine "gesundheitlichen Aspekte", die den späteren Verbraucher bei der Auswahl verträglicher Produkte , die mit diesen Labels beworben werden, helfen.
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Anbieter von Kompensationsangeboten sind herzlich eingeladen, entsprechende Informationen und vor allem Nachweise dazu vorzulegen - gerne spreche ich in der Folge "Empfehlungen" aus.
Auf Grund fehlender zeitlicher Ressourcen im Rahmen meiner ehrenamtlichen Tätigkeit bitte ich aber vor allem um die Zusendung aussagekräftiger, kommunizierbarer Informationen und Nachweise zu den gestellten Fragen in digitaler Form (keine Prospekte und anderes Printmaterial!) und von
Telefonaten möglichst abzusehen, da "mündliche" Aussagen bei Beratungen meinerseits keine zufriedenstellende Grundlage darstellen und weder mir, noch "Anfragenden" ausreichende Sicherheit bieten!
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